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Gehälter von 20000 Medizinern steigen um 3,6 Prozent Streiks an 23 Universitätskliniken werden in letzter Minute abgewendet

07.11.2011, 04:27

Berlin/Magdeburg (dapd) l Der für heute angekündigte unbefristete Streik der Ärzte an 23 Universitätskliniken, darunter auch Magdeburg, ist vom Tisch. Die Gewerkschaft Marburger Bund und die Tarifgemeinschaft der Länder (TdL) einigten sich am Sonnabend in buchstäblich letzter Minute auf einen Tarifkompromiss. Demnach steigen die Gehälter der rund 20000 Mediziner ab November um 3,6 Prozent, wie beide Parteien erklärten. Jubel kam auf Arbeitnehmerseite aber nicht auf: Die Gewerkschaft bezeichnete das Ergebnis lediglich als "vertretbar".

Für Juli bis Oktober dieses Jahres erhalten die Ärzte rückwirkend eine Einmalzahlung von 350 Euro. Auch Nachtdienste werden künftig besser bezahlt: Anstelle des bisherigen Zuschlags von 1,28 Euro pro Stunde bekommen die Mediziner ab Januar einen Zeitzuschlag von 20 Prozent.

Neu ist auch, dass der Tarifvertrag ab Januar auch für Gefängnisärzte gilt. "Das war vorher nicht so, und wir sind sehr froh, dass nun auch diese Kolleginnen und Kollegen in den Tarifvertrag mit einbezogen werden", sagte der Vorsitzende des Marburger Bundes, Rudolf Henke. Der Tarifvertrag hat eine Mindestlaufzeit bis Ende Februar 2013.

Henke äußerte sich nach der zweitägigen Verhandlungsrunde verhalten: "Wir sind nicht in Jubelstimmung, können aber mit dem Erreichten leben." Es sei immerhin gelungen, das "Tarifdiktat" der Arbeitgeber zu durchbrechen. Möglich geworden sei das durch die Streikvorbereitungen der Ärzte.

Die Gewerkschaft war mit der Forderung nach einer Gehaltserhöhung um fünf Prozent in die Tarifverhandlungen gegangen.