Passivhaus-Schule Studenten sind auf dem Holzweg
Der Neubau der St.-Franziskus-Grundschule Halle des Bistums Magdeburg ist die erste Passivhaus-Schule in Sachsen-Anhalt in Holzbauweise.
Magdeburg (rs) l Studierende des Fachbereichs Wasser, Umwelt, Bau und Sicherheit der Hochschule Magdeburg-Stendal begleiten unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Kati Jagnow und Diplomingenieurin Katharina Gebhardt in einem viereinhalbjährigen Forschungsprojekt die Planung, Errichtung und Inbetriebnahme und überwachen die ersten Betriebsjahre des Gebäudes, das 2014 eingeweiht wurde.
Mit ihrem besonderen ökologischen Ansatz gehört die St.-Franziskus-Grundschule zu den energieeffizientesten Schulen des Landes. Da die Niedrigst- energiebauweise spätestens 2020 durch die Umsetzung der EU-Gebäuderichtlinie Pflicht werden soll, sollen hier Betriebserfahrungen gesammelt werden.
Das Forschungsprojekt ist eingebettet in das deutschlandweite Forschungsvorhaben „Energieeffiziente Schule“. Hauptaufgabe der Magdeburger Forschung: die messtechnische Begleitung der Inbetriebnahme und der ersten Nutzungsjahre der Grundschule. Es soll geklärt werden, welche Parameter wie Licht, Luft, Temperaturen und Zeitprogramme sich hinsichtlich der Nutzung sowie der Effizienz der erneuerbaren Energien in dieser Schule als sinnvoll erweisen.
Rund 8,5 Millionen Euro wurden in den Neubau der St.-Franziskus-Grundschule investiert. Das mehr als 3000 Quadratmeter große Gebäude bietet Platz für eine zweizügige Grundschule, einen Hort, eine Hausmeisterwohnung und eine Schulküche. Es bindet als Holzbau zirka 1300 Tonnen klimaschädliches Kohlendioxid. Die Schule ist mit einer luftdichten Hülle ausgestattet, deren Wärmedurchgangskoeffizient etwa doppelt so gut wie im heute üblichen Neubau ist. Auf dem Schuldach befinden sich 450 Quadratmeter Photovoltaik, die Strom erzeugen. Vorhanden sind zudem 36 Quadratmeter Solarthermie-Kollektoren sowie eine Mikro-Windkraftanlage mit Batteriespeicher.
Die Studierenden erforschen die Wechselwirkungen zwischen der Passivhausbauweise, der Schulnutzung und den eingesetzten Technologien. Die bisherigen Arbeiten waren größtenteils Prognosen künftiger Verbrauchswerte. In bisher sieben Bachelor- und sechs Masterarbeiten wurden detaillierte Grundlagen für die Energieoptimierung geschaffen.
Den Anfang machte die jetzige Projektbearbeiterin Katharina Gebhardt mit der Qualitätssicherung für die Planung und Erstellung eines Monitoringkonzepts.