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Tanzwettbwerb Streetdance-Meister in Magdeburg gesucht

400 Tänzer stellen bei ostdeutschen Meisterschaften in Magdeburg ihr Können im Streetdance unter Beweis - ein Heimspiel für „MelodiX“.

Von Janette Beck 16.02.2019, 00:01

Magdeburg l Der Beat dröhnt aus dem Lautsprecher. Im großen Übungssaal der Tanzschule „Movement Dance Academy“ mitten in der City von Magdebuurg steppt der Bär. Genauer gesagt: Sechs Tänzerinnen im Alter von 13 bis 16 Jahren rocken beim Streetdance die Bude. Und das vor einem riesigen Spiegel – und vor den kritischen Augen von Trainer Nils Klebe. Der sitzt mit Basecapes ganz cool rücklings auf einem gepolsterten Stuhl und zieht angesichts kleiner Fehler mangelnder Synchronität eine Augenbraue hoch: „Mädels, das war schon ganz ordentlich, geht aber noch besser: Auf geht‘s! Noch einmal von vorne. Und mehr Power bitte. Und lächeln nicht vergessen! Ausstrahlung ist alles.“

Die Antwort folgt buchstäblich auf dem Fuße – sprich dem ersten Takt des zwei Minuten langen Hip-Hop-Remix: Ein breites (wenn auch gestelltes) Grinsen zeigt sich auf den Gesichtern von Paula Schiffner, Lilli Steg, Laura Steckein, Vivian Poosow, Joeline Unverterth und Aliyah Klebe. Als Sechser-Formation mit dem Namen „MelodiX“ wollen die Lokalmatadoren heute Nachmittag im AMO für Furore sorgen. Sie stellen sich bei den Beginner-Teams (Anfänger) in der Altersklasse der unter 18-Jährigen der Konkurrenz. Unter den rund 400 Teilnehmern aus Ostdeutschland sowie (außer Konkurrenz startenden) Tänzern aus Bayern und Niedersachsen, sind nur fünf Teams aus Sachsen-Anhalt: Drei aus Magdeburg und je eines aus Halle und Schwanebeck.

Bei der vorletzten Probe vor der Meisterschafts-Premiere am heutigen Sonnabend ist nichts von Vorstartfieber oder Nervenflattern zu spüren. Zumindest äußerlich.

Die Mädchen in den schwarzen T-Shirts und schwarzweißen Camouflage-Cargohosen sind locker drauf und wirken ziemlich cool auf der Tanzfläche. Doch der Eindruck täuscht wohl. „Der Großteil tanzt zwar schon seit drei Jahren als Gruppe zusammen, aber für manche ist es der erste Start bei einem offiziellen Wettbewerb. Da ist man dann doch etwas aufgeregt“, gibt Laura Stecklin, mit 13 Jahren das „Küken“ im Team, zu. Dennoch versucht Aliyah Klebe, die routinierteste von allen („Ich tanze schon seit ich denken kann und habe dann ernsthaft mit Breakdance angefangen“), etwas den Druck von ihren Freundinnen zu nehmen: „In erster Linie wollen wir ja Spaß haben und Erfahrungen sammeln. Der Rest kommt von alleine. Wir sind eine coole Truppe, verstehen uns alle super gut.“

Doch weil sie als sogenannte Streetdance-Masterclass-Formation der Juniorinnen sozusagen das Aushängeschild der Tanzschule sind und neben Shows auch bei Meisterschaften starten, legen sie selbst die Messlatte höher: „Wir wollen uns für die Deutschen Meisterschaften qualifizieren“, meldet Viviane Proshow Ansprüche auf einen Podestplatz an.

Für den Wettkampf wurde die eigentliche Show-Choreografie, ein Gemeinschaftswerk von Trainer und Tänzerinnen, erst vor zwei Monaten von vier auf zwei Minuten eingedampft. Dabei seien alle Elemente, „die cool sind und abgehen“, reingenommen worden. Auch wenn nur einmal in der Woche trainiert wird, können die Mädchen die „Choreo inzwischen im Schlaf“, freut sich Nils Klebe und hofft, dass seine „MelodiX“ heute das AMO rocken.

Nicht zuletzt tragen die Mädels die zusätzliche Bürde, dass ihr Trainer in der Szene einen Namen hat: Klebe ist Kopf der „Da Rookies“ – und die sind bekanntlich mehrfache Welt- und Europameister im Breakdance.