Tapetenwechsel des Poptitanen
Frankfurt/Main l Allein die Musik von Dieter Bohlen bietet schon reichlich Kraft, die Nation zu teilen. Und jetzt das. Künftig sollen wir mit den Ideen des selbsternannten "Poptitanen" noch unsere Wände auskleiden. Herr Bohlen will jetzt als Tapetendesigner durchstarten. Und das frei von jeder Ironie! Auf der Messe Heimtextil stellte er in Frankfurt Ideen für seine Kollektion vor.
Gerade keine Idee für einen neuen Song gehabt? Reichte es nicht, nach ausreichenden musikalischen Erfolgen dem Publikum eine Biografie ("Nichts als die Wahrheit") zuzumuten? War es nicht genug, mit Kommentaren Sendungen wie "Supertalent" und "Deutschland sucht den Superstar" zu dominieren? Hätte nicht nach der eigenen Modekollektion mit wirr bestickten Camp-David-Hemden Schluss sein können? Offenbar nicht.
Sogar ein eigenes Parfüm hat er schon auf den Markt geworfen. Gut, so ähnlich haben das auch Gabriela Sabatini, Stella McCartney und die Beckhams gemacht. Aber irgendwann ist mal Schluss.
Aber ein Mann wie Dieter Bohlen will sich abheben aus der Promi-Masse. Und er lässt keine Marketing-Chance ungenutzt. Wo also konnte er sich nun ausprobieren? Möbeldesign? Damit hat Brad Pitt schon Schlagzeilen gemacht. Aber Tapeten - das ist wirklich originell!
Befürchtungen wegen möglicher schrecklicher Motive hat Dieter Bohlen schon mal entkräftet: "Für meine Kollektion habe ich viel Wert auf Schönheit gelegt", sagte er. Hm, klingt das irgendwie wie eine Drohung? Zum Glück lässt sich über Geschmack nicht streiten.
Übrigens könnten auch Dieter-Bohlen-Hasser der Sache etwas abgewinnen: Mit der Tapete können sie den Poptitan endlich an die Wand klatschen.