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Tödliche Schüsse in Naumburg: Polizist wollte Frau helfen

Nach dem tödlichen Polizeieinsatz in Naumburg werten die Ermittler das Verhalten des Beamten als korrekt. Demnach wollte er einer bedrohten Frau helfen. Zum Angreifer gibt es ein neues Ermittlungsergebnis.

28.10.2015, 23:01

Naumburg (dpa/sa) - Bei dem tödlichen Polizeieinsatz in Naumburg haben sich die Beamten ersten Ermittlungen zufolge korrekt verhalten. Der Polizist, der vor einer Spielhalle einen Angreifer erschossen hatte, sei einer Frau zu Hilfe gekommen, teilte Staatsanwaltschaft und Polizei am Freitag mit. Laut Obduktionsergebnis hatte der Beamte auf die Beine des 27-Jährigen gezielt und dabei eine Arterie getroffen. Der Mann verblutete. Zuvor hatte der Angreifer vier Menschen mit einem Messer verletzt, darunter zwei Beamte.

Den Angaben zufolge hatte der 27-Jährige am frühen Donnerstagmorgen die Spielhalle betreten und unvermittelt eine Frau geschlagen. Anschließend stach er mit einem Messer auf eine weitere Frau ein und verließ anschließend das Gebäude. Die drei zwischenzeitlich alarmierten Polizisten seien sofort von dem Mann angegriffen worden; zwei von ihnen erlitten demnach Verletzungen.

Dann brachte der 27-Jährige eine Reinigungskraft in seine Gewalt und verletzte auch sie mit dem Messer. In dieser Situation habe sich einer der Polizisten entschlossen zu schießen, um die Frau zu retten, stellten die Ermittler fest. Ein Drogenschnelltest habe ergeben, dass der Mann unter dem Einfluss von Amphetaminen stand. Den Angaben zufolge war der 27-jährige Naumburger der Polizei bisher völlig unbekannt. Die Ermittler suchen nun dringend die Frau, die in der Spielhalle von dem Angreifer geschlagen worden war. Sie sei eine wichtige Zeugin, hieß es.

Zuletzt war in Sachsen-Anhalt 2012 ein Mensch von der Polizei erschossen worden. Der 38-Jährige in Bitterfeld-Wolfen hatte seine Lebensgefährtin und einen Beamten mit einer Machete schwer verletzt. Ein anderer Polizist traf ihn tödlich.