Trockenheit: Landwirt schickt Jungrinder über die Grenze
Tucheim (dpa) - Weil wegen der anhaltenden Trockenheit das Futter für sein Vieh knapp wird, hat ein Landwirt aus dem Jerichower Land in Sachsen-Anhalt zu einem ungewöhnlichen Mittel gegriffen. Die Agrargenossenschaft Tucheim lässt rund 600 Jungrinder bei einem Partnerbetrieb in Thüringen aufziehen. "Der Betrieb hat die Milchwirtschaft gerade aufgegeben, aber noch Futter übrig", sagte Geschäftsführer Soeren Rawolle. Im kommenden Frühjahr sollen die Tiere dann zurück nach Tucheim kommen - aus den Jungrindern sind dann Milchkühe geworden.
Dem Bauernverband Sachsen-Anhalt sind bislang keine weiteren solche Aktionen wegen der Trockenheit bekannt. Besonders in dieser Größenordnung sei der Fall aus Tucheim ungewöhnlich, sagte Verbandssprecher Christian Apprecht. Es gibt seinen Angaben zufolge aber Betriebe, die generell die Aufzucht ihres Jungviehs auslagern. Das sei eine betriebswirtschaftliche Entscheidung.