Trümper fordert wegen Windkraft-Krise Finanzhilfen
Magdeburg (dpa/sa) - Nach der Ankündigung eines großangelegten Jobabbaus beim Windanlagenhersteller Enercon hat Magdeburgs Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD) Hilfen vom Bund gefordert. Das bestätigte am Montag ein Stadtsprecher. Die finanzielle Unterstützung müssten Regionen bekommen, die vom Einbruch in der Windkraftindustrie betroffen seien, sagte Trümper der "Magdeburger Volksstimme" (Montag). Er begründete den Vorstoß damit, dass Milliardensummen für die Regionen vorgesehen sind, die unter dem beschlossenen Ausstieg aus der klimaschädlichen Kohleverstromung leiden. In Sachsen-Anhalt profitiert der Landessüden von diesem Paket.
Trümper argumentierte, die Bundesregierung sei mitverantwortlich für den Stellenabbau bei Enercon. Die geplante Streichung von bis zu 1500 Stellen allein in Magdeburg sei das Ergebnis "einer verfehlten und unsinnigen Politik in Berlin", sagte er dem Blatt. Zuerst fördere der Bund den Ausbau erneuerbarer Energien und dann vernachlässige er den Netzausbau. "So macht man eine Zukunftsbranche kaputt."
Enercon hatte am Freitag angekündigt, in der niedersächsischen Zentrale in Aurich sowie am Standort Magdeburg bis zu 3000 Jobs zu streichen. Hintergrund ist, dass der Aufbau neuer Windanlagen in Deutschland eingebrochen ist. Das Hersteller von Windkraftanlagen schreibt nach eigenen Angaben seit vorigem Jahr Verluste.