1. Startseite
  2. >
  3. Sachsen-Anhalt
  4. >
  5. Uni und Ärzte planen Allergiezentrum

Patienten-Versorgung soll durch Vernetzung von Forschung und Praxis verbessert werden Uni und Ärzte planen Allergiezentrum

Von Uwe Seidenfaden 04.07.2013, 03:10

Magdeburg l Am Magdeburger Universitätsklinikum wird in enger Zusammenarbeit mit niedergelassenen Allergie-Fachärzten ein "Kompetenzzentrum für Klinische Allergologie" eingerichtet. Das sagte der Direktor der Magdeburger Uniklinik für Dermatologie, Prof. Dr. Harald Gollnick, der Volksstimme.

Häufige Ursachen von Arbeitsunfähigkeit

Über 40 Prozent der Bevölkerung leiden zumindest gelegentlich unter allergischen Beschwerden. Allergische Krankheiten sind häufige Ursachen für Arbeitsunfähigkeit und Berufsaufgabe. "In den vergangenen zwei Jahrzehnten ist die Zahl der Allergiker in Sachsen-Anhalt aufgrund veränderter Lebensgewohnheiten deutlich gestiegen", so Gollnick. Leider erhalte derzeit nicht jeder von ihnen eine optimale Diagnostik und Therapie.

Um die medizinische Versorgung der Allergiker in allen Teilen Deutschlands zu verbessern, laufen seit rund zwei Jahren die Vorbereitungen für die Einrichtung von gut einem Dutzend Kompetenzzentren. Als Allergologe und Vertreter in verschiedenen Gremien auf Bundesebene ist Gollnick an den Planungen von Beginn an maßgeblich beteiligt. Konkret sind am "Kompetenzzentrum für Klinische Allergologie Sachsen-Anhalt" die Universitätskliniken für Dermatologie, der Bereich Pneumologie, die HNO-Klinik, die Kinderklinik und die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin des Kindes- und Jugendalters, die Klinik für Gastroenterologie sowie die Institute für Arbeitsmedizin, Medizinische Mikrobiologie sowie Molekulare und Klinische Immunologie beteiligt.

"Das Kompetenzzentrum wird nicht mit den vorhandenen allergologischen Praxen und anderen Kliniken um Patienten konkurrieren", bekräftigt Gollnick. Aufgabe sei vielmehr, bei der Diagnostik und Behandlung schwerwiegender und komplizierter allergologischer Beschwerden flächendeckend eine medizinisch-fachliche Unterstützung auf höchstem medizinischen Niveau zu ermöglichen. Darauf aufbauend werden die meisten Behandlungen von Allergie-Patienten auch weiterhin in den allergologischen Praxisniederlassungen erfolgen.

Beratung, Studien und Arztfortbildung

Zu den Aufgaben des Zen-trums werden u.a. gemeinsame Patientenberatungen durch Fachärzte verschiedener Disziplinen, interdisziplinäre Fallkonferenzen sowie ärztliche Fort-und Weiterbildungen, regionale und nationale klinische Studien gehören. Damit sieht Gollnick auch eine wesentliche Empfehlung des Wissenschaftsrates erfüllt.

Der Wissenschaftsrat hatte wegen der erwünschten Profilierung der Unikliniken Sachsen-Anhalts eine bessere Vernetzung zwischen der Grundlagen- und der angewandten Forschung empfohlern. Forschungserkenntnisse sollten zügig in der Praxis wirken. Gollnick meinte: "Genau das wollen wir mit dem Kompetenzzentrum erreichen."