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  5. Unwetterwarnung für Sachsen-Anhalt: Sturm, Gewitter - Warnung vom DWD - Video

Orkan möglich Mit Video: Sturmtief erreicht Sachsen-Anhalt – Unwetterwarnungen veröffentlicht

Sturmtief „Poly“ zieht über Deutschland. Und am Mittwochmittag erreichen die ersten Ausläufer Sachsen-Anhalt. Der Deutsche Wetterdienst hat für erste Landkreise eine Unwetterwarnung veröffentlicht.

Aktualisiert: 05.07.2023, 15:35
In Teilen Sachsen-Anhalts kann es am Mittwoch stürmisch werden.
In Teilen Sachsen-Anhalts kann es am Mittwoch stürmisch werden. Foto: dpa/Bernd März/Symbol

Magdeburg/Halle (Saale)/DUR – Der Deutsche Wetterdienst warnt für Teile von Sachsen-Anhalt vor Sturm und starken Gewittern. Grund dafür ist das heranziehende Orkantief „Poly“, dessen erste Ausläufer Sachsen-Anhalt am Mittag erreicht haben.

Für folgende Landkreise gilt eine Amtliche Unwetterwarnung vor Orkanböen (Stufe 3 von 4)

  • Landkreis Harz - Bergland (bis 20 Uhr)

Für folgende Landkreise gilt eine Warnung vor Starkem Gewitter und/oder Sturmböen bis 100 Km/h (Stufe 2 von 4)

  • Altmarkkreis Salzwedel (bis 22 Uhr)
  • Landkreis Börde (bis 22 Uhr)
  • Kreis Stendal (bis 22 Uhr)
  • Landkreis Harz - Tiefland (bis 18 Uhr)
  • Landkreis Mansfeld-Südharz (bis 16 Uhr)

Die Warnungen können je nach Entwicklung der Wetterlage ausgeweitet oder auch verlängert werden!

Im Video: Heftiger Wolkenguss über Burg - wenig später strahlt die Sonne

 
Video: Heftiges Gewitter zieht über Burg (Kamera: Marco Papritz, Schnitt: Bernd Stiasny)

Das Sturmtief trifft vor allem den Norden Deutschlands. Der Sturm bringt an den Küsten im Tagesverlauf Orkanböen mit Windgeschwindigkeiten von 120 Kilometern pro Stunde mit sich, wie der DWD am Mittwoch mitteilte. „Das ist für einen Sommersturm schon wirklich extrem“, sagte ein DWD-Meteorologe.

Sturmtief „Poly“ fegt am Mittwoch über Deutschlands Norden

Am Vormittag soll die Windstärke langsam zunehmen und gegen Mittag noch stärker werden. Dazu wird es regnerisch, einzelne Gewitter sind möglich. Vom Emsland bis nach Schleswig-Holstein kann es im Laufe des Tages auch vereinzelt orkanartige Böen geben, an der Nordsee auch Orkanböen, also noch höhere Windgeschwindigkeiten. In der Nacht soll der Wind nachlassen.

„Der Schwerpunkt der Windentwicklung deutet sich für die Nordsee und das angrenzende Binnenland von Ostfriesland bis in die Nordhälfte Schleswig-Holsteins an“, teilte der DWD mit. Dort bestehe ab dem späten Mittwochvormittag bis zum Abend die Gefahr von orkanartigen Böen oder Orkanböen.

Der Deutsche Wetterdienst warnt vor unnötigen Autofahrten und ruft dazu auf, windanfällige Gegenstände zu sichern. Auch südlicher erwarten die Menschen Gewitter, Schauer und Sturmböen.

Unwetterwarnung - Was bedeutet welche Warnstufe?

Der Deutsche Wetterdienst unterteilt seine Unwetterwarnungen in vier Stufen und verwendet dafür unterschiedliche Farben:

Stufe 1 – Amtliche Warnung (Gelb): Die erwartete Wetterentwicklung ist nicht ungewöhnlich, trotzdem können wetterbedingt Gefährdungen auftreten.

Stufe 2 – Amtliche Warnung vor markantem Wetter (Orange): Die erwartete Wetterentwicklung ist nicht ungewöhnlich, aber gefährlich. Es können vereinzelt oder örtlich Schäden auftreten.

Stufe 3 – Amtliche Unwetterwarnung (Rot): Die erwartete Wetterentwicklung ist sehr gefährlich. Es können verbreitet Schäden auftreten. Vermeiden Sie Aufenthalte im Freien.

Stufe 4 – Amtliche Warnung vor extremem Unwetter (Violett): Die erwartete Wetterentwicklung ist extrem gefährlich. Es können lebensbedrohliche Situationen entstehen und große Schäden und Zerstörungen auftreten. Häufig sind dabei größere Gebiete betroffen. Vermeiden Sie Aufenthalte im Freien. Bereiten Sie sich auf außergewöhnliche Maßnahmen vor.

Unwetterwarnung: Wie verhält man sich bei Unwetter richtig?

Besteht eine amtliche Unwetterwarnung, sollte der Aufenthalt im Freien möglichst vermieden werden. Wenn noch ausreichend Zeit ist, sollten Sie bewegliche Gegenstände wie Gartenmöbel oder Fahrräder sichern sowie Türen und Fenster schließen. Empfindliche Geräte sollten sicherheitshalber vom Netz genommen oder mit einem Überspannungsschutz gesichert werden.

Wer im Freien von einem Unwetter überrascht wird, sollte Schutz in einem Gebäude suchen. Bei Gewitter sollte offenes Gelände gemieden und ausreichend Abstand zu Stromleitungen gehalten werden. Auch ein Auto kann Schutz vor Gewittern bieten. Bleiben Sie im Fahrzeug, aber berühren Sie keine blanken Metallteile.

Richtiges Verhalten nach dem Unwetter: Wer kommt für Unwetterschäden an Haus und Auto auf?

Sollte das Unwetter Schäden an Haus oder Auto verursacht haben, sollten Sie die Beschädigungen am besten per Foto dokumentieren und – sofern vorhanden – Ihrer Versicherung melden. Schäden am Haus sind in der Regel über die Hausrat- oder die Wohngebäudeversicherung abgedeckt.

Schäden am Auto durch Blitzschlag, Brand, Hagel oder Überschwemmung sind meist ein Fall für die Kaskoversicherung.

Begründete Arbeitsverhinderung: Muss ich auch bei Unwetter zur Arbeit fahren?

Arbeitnehmer sind dazu verpflichtet, pünktlich zur Arbeit zu kommen - auch bei schlechter Witterung. Darauf weist der DGB Rechtsschutz hin. Weil Arbeitnehmer das sogenannte Wegerisiko tragen, zählen Verkehrsbehinderungen oder verspätete Züge durch Unwetter nicht als Ausrede, wenn man zur spät zur Arbeit erscheint.

Ausnahmen gibt es jedoch, wenn offiziell, etwa von Meteorologen, vor Unwetter gewarnt wird. Bei einem Sturm, vor dem bereits im Vorfeld gewarnt wird, kann eine sogenannte begründete Arbeitsverhinderung vorliegen.

In diesem Fall können Arbeitnehmer zu Hause bleiben, sie hätten allerdings keinen Anspruch auf Vergütung, so Diplom-Geograf Matthias Habel gegenüber RND. Zudem sollte der Arbeitgeber rechtzeitig darüber informiert werden, sonst droht im schlimmsten Fall eine Abmahnung.