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VerkehrJetzt doch stationäre Blitzer auf A2

Die ersten stationären Autobahnblitzer in Sachsen-Anhalt kommen jetzt doch. Einer soll bei Magdeburg in den Probebetrieb gehen.

Von Matthias Fricke 23.07.2019, 01:01

Magdeburg l Eigentlich sollten die Blitzer auf der A 2 bei Magdeburg schon lange stehen. Doch seit Ende 2017 hat sich der Aufbau immer wieder verzögert. Jetzt nimmt er Fahrt auf: Die Tiefbauarbeiten für die erste Anlage bei Magdeburg-Rothensee sind bereits abgeschlossen. Es sollen die sechs Säulen (zwei pro Fahrspur) mit Kameras und Blitzgeräten auf die Fundamente gebaut werden, erklärt Projektleiter Christian Keller von Jenoptik. Er rechnet damit, dass noch im August 2019 der Probebetrieb laufen und die Eichung der Geräte erfolgen kann. Zumindest die Fahrtrichtung Hannover kann dann ab September „scharf“ gestellt werden.

Seine Firma baut für Sachsen-Anhalts Polizei zwei stationäre Blitzeranlagen an der A 2 auf. Das Land ist Mieter der Geräte. Die zweite Anlage entsteht in Fahrtrichtung Berlin zwischen der Anschlussstelle Bornstedt und dem Rasthof Börde. Dort sind die Tiefbauarbeiten allerdings ins Stocken geraten, weil beim Versuch einen Kabelschacht unter die Fahrbahndecke zu pressen der Bohrkopf vom Gestänge abriss. Radar-Echos und die Gegebenheiten vor Ort sprechen dafür, dass die alte Autobahn aus den 1930er Jahren den Weg versperrte. „Aus diesem Grund soll dort nun eine Felsbohranlage ran“, erklärt Keller. Diese ist erheblich stärker.

Zeitgleich werden auch dort die Sensoren in die Fahrbahn eingebaut und die Anlage mit den elektronischen Schilderbrücken gekoppelt. Wird dann zum Beispiel wegen Nebels oder erhöhtem Verkehrsaufkommen Tempo 100 an den Schilderbrücken angezeigt, löst der Blitzer bei entsprechender Geschwindigkeitsüberschreitung aus. Dabei können die Sensoren zwischen Lkw und Pkw unterscheiden. Ähnliche Anlagen gibt es auf der A2 bereits bei Braunschweig und Peine. Der Projektleiter rechnet damit, dass auch die Anlage in Fahrtrichtung Berlin kurz nach der Rothenseer Anlage in Betrieb gehen kann.

Die Daten und Bilder aus den stationären Anlagen werden nach Angaben der Polizeiinspektion Zentrale Dienste „über eine verschlüsselte und gesicherte Datenfunkstrecke (LTE)“ gesendet. In der Zentralen Bußgeldstelle erfolgt die Auswertung über eine spezielle Software. Polizeisprecherin Grit Merker: „Für den mit den neuen Blitzeranlagen verbundenen Mehraufwand wird entsprechendes Personal zur Verfügung stehen.“ Genauere Angaben, auch über das zu erwartende Knöllchenaufkommen, können nicht gegeben werden. Merker: „Das hängt von vielen Faktoren ab, unter anderem auch von der Zeitdauer der Geschwindigkeitsbegrenzung auf der genannten Strecke.“ Nach den Erfahrungen anderer Länder erwarte man zunächst aber ein höheres Verfahrens-Aufkommen. „Das wird sich aber einpegeln.“