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Weihnachten Wo Sachsen-Anhalts Weihnachtsbäume wachsen

Weihnachten ohne geschmückten Baum - unmöglich. In Sachsen-Anhalt wachsen Weihnachtsbäume auf einer Fläche von 96 Fußballfeldern.

Von Bernd Kaufholz 11.12.2019, 00:01

Magdeburg l In Sachsen-Anhalt bauen 42 Betriebe sogenannte Weihnachtsbaumkulturen an. Das geht aus der Antwort des Landwirtschaftsministeriums auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Landtagsabgeordneten Cornelia Lüddemann hervor. Auf 69 Hektar, in etwa die Größe von 96 Fußballfeldern – wachsen die Bäume.

In Deutschland sind die Favoriten für die Weihnachtszeit Nordmanntannen, Blaufichten, Fichten, Rotfichten, Nobilistannen, Kiefern, Douglasien, Colorado und Korea-Tannen.

Die Nordmanntanne steht auf der Beliebtheitsskala deshalb ganz oben. Von den rund 25 Millionen Weihnachtsbäumen, die dieses Jahr wieder allein in Deutschland verkauft werden, sind 70 bis 80 Prozent Nordmanntannen. Ihr Vorteil: Sie wächst gleichmäßig, hat sehr weiche Nadeln und diese bleiben auch vergleichsweise lange am Baum.

Allerdings muss man sich damit abfinden, dass die „Nordmann“, deren angestammte Heimat der Kaukasus ist, nicht den typischen Nadelbaumduft ausströmt, der eigentlich zum Weihnachtsbaum gehört.

Die Rotfichte gilt als klassischer, traditioneller Weihnachtsbaum mit dunkelgrünen, leicht stechenden Nadeln. Er wirkt als „Tannenbaum“ am ursprünglichsten.

Die Blaufichte ist exklusiver. Und eher modern. Beliebt ist ihr pyramiden- und etagenförmiger Wuchs. Besonders auffallend ist der blausilbrige Schimmer ihrer leicht stechenden Nadeln.

Die Nobilistanne ist ein schlanker, schicker Christbaum mit stabilen Zweigen, etagenförmigem Wuchs und grün-blauen Nadeln. Allerdings fristet der Baum bisher lediglich ein Außenseiterdasein. Zu Unrecht. Denn sie gilt als robust, nadelfest und lange haltbar. Kenner loben besonders die stabilen Äste, die auch bei schwererem Baumschmuck nicht durchhängen. Ihr Duft ist intensiv.

Die Kiefer ist der ideale Baum für Minimalisten. Sie kann zwar im Aussehen mit den Tanne und Fichte nicht mithalten, aber wer seinen Baum bis Ostern stehen lassen will, ohne dass er nadelt, greift zur bis zu sieben Zentimeter langnadligen Kiefer.

Die Zuckerhutfichte ist zierlich und formschön. Zumeist hat sie einen dichten Wuchs, der an einen formvollendeten Zuckerhut erinnert. Erst nach 30 Jahren erreicht sie eine Höhe von drei bis vier Metern und ist auch deshalb eine der teueren Varianten des Christbaums.

Die Edeltanne ist kompakt gewachsen, aber auch etwas unrgelmäßig. Sie hat dicke Nadeln, die den typischen Weihnachtsbaumduft ausströmen. Sie sind grün-blau, weich und stechen nicht. Die Edeltanne hält sich sehr lange.

2018/2019 sind in Sachsen-Anhalt keine Nadelbäume gepflanzt worden, die einmal während der Weihnachtszeit die Wohnstuben zwischen Arendsee und Zeitz verschönern sollen. Um den Bedarf im Land zu decken, setzt man auf Importe. So wurden im vergangenen Jahr 15 227 nach Sachsen-Anhalt importiert. 2017 waren es 15 757 Bäume – 530 mehr. Exportländer waren die Niederlande und Dänemark.

Die Preise für Weihnachtsbäume 2019 sind nicht gestiegen. Ausgesucht schöne Nordmanntannen werden zwischen 18 und 25 Euro pro laufenden Meter gehandelt. Die Kosten für die Blaufichte liegen bei 10 bis 16 Euro und die Fichte bei 6 bis 10 Euro.

Der Natur-Weihnachtsbaum verliert allerdings an Bedeutung. Der Trend geht zum Plastikbaum. Bisher wurde die Plastiktanne hauptsächlich in Geschäften und Restaurants aufgestellt, da sie mindestens sechs Wochen durchhalten müssen. Inzwischen sind im privaten Bereich die Weihnachtsbäume zu etwa zwölf Prozent künstlich.

Die Nachfrage nach kleineren Bäumen von 1,50 bis 1,75 Meter nimmt zu.

Der Trend nach Regionalität verstärkt sich: 30 Prozent der Bäume werden direkt bei landwirtschaftlichen Betrieben gekauft, weitere 30 Prozent im Straßenhandel und der Rest in Supermärkten sowie in Garten- und Baumärkten.

Der Online-Verkauf wächst kontinuierlich. Nach einer Umfrage des Digitalverbandes Bitcom gaben elf Prozent der Befragten an, ihren Baum im Internet bestellen zu wollen.

Wer einen Baum aus deutschen Wäldern ohne Genehmigung fällt, begeht einen Diebstahl und ihm drohen Bußgelder bis zu 50 000 Euro, als Mindestwert geben fast alle Bundesländer ein Bußgeld von 50 Euro an.