Weiter Rückgang bei moderierten Täter-Opfer-Ausgleichen
Magdeburg (dpa/sa) - In den Schlichtungsstellen in Sachsen-Anhalt gibt es immer weniger Täter-Opfer-Ausgleiche. Im Jahr 2016 ist die Zahl der Fälle auf 765 zurückgegangen, im Vorjahr waren es noch 857, wie die Landesprojektleiterin Täter-Opfer-Ausgleich, Delia Göttke, der Deutschen Presse-Agentur sagte. Damit ist nun die niedrigste Fallzahl dieser außergerichtlichen Möglichkeit seit 20 Jahren erreicht. Laut Göttke weisen die Staatsanwälte und Gerichte den Schlichtungsstellen immer weniger Fälle zu.
Der Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft, Klaus Tewes, bestätigte die Entwicklung. Er wies zugleich darauf hin, dass die Staatsanwaltschaften auch selbst Täter-Opfer-Ausgleiche machten. Das seien im vergangenen Jahr im Erwachsenen-Bereich allein mehr als 900 Fälle von Schadenswiedergutmachung gewesen. Vor allem in sehr klar liegenden Fällen zahle so der Täter auf kurzem Weg Geld an das Opfer und entschuldige sich. Das spare Zeit. Anspruchsvollere Fälle würden an die Schlichtungsstellen gegeben.