Schierke-Projekt Wenig geschicktes Agieren
Claudia Dalbert verschärft mit ihrem Kurs die aufgeheizte Stimmung beim Schierke-Projekt.
Seit Jahren hoffen die Schierker auf eine Entwicklung ihres Ortes. Privatinvestoren sind nun bereit, Millionen für den Bau einer Seilbahn zu geben. Die Stadt Wernigerode und das Land ziehen mit. Allein die entscheidende Frage, ob das Projekt mit Blick auf die sensible Natur überhaupt umsetzbar ist, ist nach wie vor offen. Das Genehmigungsverfahren zieht sich hin.
Was nicht überrascht: Weil die Projektgegner von Anfang an mit gerichtlichen Schritten drohen, laufen Prüfungs- und Genehmigungsverfahren sehr akribisch. Niemand in den Behörden will am Ende vor Gericht eine schallende Ohrfeige kassieren. Umso mehr überrascht Umweltministerin Claudia Dalbert, die nicht nur inhaltlich einen anderen Kurs als ihr Vorgänger fährt. Statt das laufende Genehmigungsverfahren abzuwarten, verschärft sie mit vorschnellen – und womöglich wenig substanziierten – Einwürfen die ohnehin schon aufgeheizte Stimmung. Sie soll natürlich die Umwelt im Blick haben. Geschickte Umweltpolitik sieht allerdings anders aus.