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Weniger Straftaten auf und am Wasser

Die Elbe gehört zu den Hauptrouten der Wasserschutzpolizei in Sachsen-Anhalt. 2018 waren wegen des Niedrigwassers weniger Schiffe unterwegs. Das bedeutete aber nicht, dass die Beamten weniger zu tun hatten.

13.04.2019, 07:39
Das Boot «WSP 19 Tanger» der Wasserschutzpolizei fährt auf der Elbe am Dom vorbei. Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/Archiv
Das Boot «WSP 19 Tanger» der Wasserschutzpolizei fährt auf der Elbe am Dom vorbei. Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/Archiv dpa-Zentralbild

Magdeburg (dpa/sa) - An und auf Sachsen-Anhalts Flüssen und Seen hat die Wasserschutzpolizei im vergangenen Jahr weniger Straftaten festgestellt. Nach 600 Delikten im Jahr 2017 wurden im vergangenen Jahr 460 Vergehen registriert, wie der Leiter der Wasserschutzpolizei, Frank Rim, der Deutschen Presse-Agentur in Magdeburg sagte. Es habe weniger Diebstähle, Verkehrsvergehen, Hausfriedensbrüche, aber auch Sachbeschädigungen wie Graffiti gegeben. Der Klau von Booten und Motoren aber beschäftige die Wasserschutzpolizei nach wie vor. Laut Rim wurden im vergangenen Jahr 15 Boote und 59 Motoren gestohlen, Schwerpunkte waren Halle (23 Motoren) und Havelberg (17 Motoren).

Für neue Schwerpunkte in der Arbeit der Beamten habe das monatelange Niedrigwasser der Elbe gesorgt. "Das hat uns vollkommen neue Aufgabengebiete beschert", sagte Rim. Das in Teilen ausgetrocknete Flussbett habe viele Sondengänger angelockt, die nach Utensilien aus Kriegszeiten gesucht hätten. Deshalb seien die Beamten häufiger unterwegs gewesen, nahezu täglich seien Menschen erwischt worden. Dabei seien auch viele aufgefallen, die unerlaubt auf Deichen oder Betriebswegen unterwegs waren oder ohne Erlaubnis angelten.

Die Zahl der Ordnungswidrigkeiten sei von rund 1600 im Jahr 2017 auf mehr als 1700 im vergangenen Jahr gestiegen. Während beispielsweise die Zahl der Anzeigen im Bereich Schifffahrt von 132 auf 105 zurückging, legten die Zahlen im Umweltbereich von 580 auf 670 zu. Darunter seien 533 Verstöße gegen das Naturschutz-, Feld- und Forstrecht gewesen, im Vorjahr habe die Zahl bei knapp 440 gelegen.

Die Zahl der Unfälle auf den Gewässern ging der Statistik zufolge binnen eines Jahres von 60 auf 47 zurück. In 16 Unfälle seien Binnenschiffe verwickelt gewesen, 22 seien mit Sportbooten geschehen. Hinzu seien neun Personenunfälle mit Verletzten sowie drei Ertrunkenen gekommen. Bei den Sportbooten seien die Fähren und Schleusen nach wie vor Hauptunfallorte, sagte Rim. Ruderer und Kanuten etwa beachteten die Regeln oft nicht, wann Gierseilfähren passiert werden dürften. "Wir wollen uns darum stärker kümmern", kündigte Rim an.

Nach Jahren des Personalabbaus werde die Wasserschutzpolizei künftig wieder aufgestockt, kündigte Rim an. "Wir werden von derzeit 75 auf 92 Beamte erhöhen." Die Zielzahl könne in fünf Jahren erreicht sein. Die Fortbildung zum Wasserschutzpolizisten dauere drei Jahre. "Die Mehrzahl der Leute geht in den Einsatzdienst", sagte Rim. Üblicherweise seien die Wasserschutzpolizeistationen wie Wittenberg, Havelberg oder Halle aktuell mit sechs, nach der Personalaufstockung dann mit neun Beamten besetzt.

Zudem werde die Technik auf den aktuellen Stand gebracht. Derzeit seien neun Boote im Einsatz. Fünf stammten noch aus DDR-Zeiten, seien aber nach dem Jahr 2000 umgebaut worden. Vier Boote wurden in den 90er Jahren gebaut. In diesem Jahr sollten zwei neue angeschafft werden.