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Wenn Fußballtreue noch über den Tod hinausgeht

01.11.2012, 01:14

Gelsenkirchen (dapd) l Schalke 04 ist Hans-Peter Gerkings ganz große Liebe. Dass er seinem Verein ein Leben lang treu bleiben wird, steht für den 56-Jährigen schon lange außer Frage. Ihr Mann sei schließlich "Schalker ohne Ende", sagt seine Frau Iris und lächelt. Ihre Worte sind durchaus wörtlich zu nehmen. Denn Gerking hat beschlossen, seinen Königsblauen auch über den Tod hinaus verbunden zu bleiben. Er ist der Erste, der sich auf dem neuen "Schalke Fan Feld" auf einem Friedhof unweit des Schalker Stadions ein Grab reserviert hat.

Noch wird an der Harpenstraße gegraben und gemauert. Doch die Gestalt des Grabfeldes ist bereits jetzt zu erkennen: Wenn alles fertig ist, soll es einmal wie ein Stadion aussehen - mit Rollrasen, blau-weiß gespritzten Pflanzen, Toren und einem großen Schalke-Emblem in der Mitte der Anlage.

Voraussichtlich Anfang Dezember soll das Grabfeld, das etwa halb so groß ist wie ein Fußballfeld, eröffnet werden. Schon jetzt ist die Nachfrage enorm. "Die Zahl der reservierten Grabstellen geht auf den dreistelligen Bereich zu", sagt Ender Ulupinar, Geschäftsführer der Schalke Fan Feld GmbH und Betreiber der Grabstätte. Damit wäre die Nachfrage deutlich höher als bei einem ähnlichen Projekt für HSV-Fans in Hamburg.

Wer eines der Gräber reservieren will, zahlt dafür 1250 Euro und noch einmal 125 Euro jährlich für die Grabpflege. Schließlich solle die spätere Ruhestätte auch vor der Nutzung in einem ordentlichen Zustand gehalten werden, sagt Ulupinar. 5406 Euro fließen dann noch einmal an die Friedhofsgenossenschaft, wenn das Grab belegt wird. Die ersten Bestattungen in dem neuen Feld sind bereits jetzt geplant. Eine Urne steht bereit und ein Ehepaar soll umgebettet werden, so der Betreiber.