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Wetter Klima in Sachsen-Anhalt: Wärmster und kältester Monat seit 1881

Seit 1881 wird in Deutschland das Wetter systematisch analysiert. Wann im Bundesland Sachsen-Anhalt der wärmste und der kälteste Monat war.

Von Sebastian Rose 27.03.2023, 15:12
Seit 1881 werden in Deutschland Wetterdaten systematisch erfasst und verglichen, so das Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt. Damit könnten belastbare Durchschnittswerte berechnet und langfristige Klimaveränderungen dargestellt werden.
Seit 1881 werden in Deutschland Wetterdaten systematisch erfasst und verglichen, so das Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt. Damit könnten belastbare Durchschnittswerte berechnet und langfristige Klimaveränderungen dargestellt werden. Symbolfoto: dpa

Magdeburg - 1881 rief Reichskanzler Otto von Bismarck die erste Art von Sozialversicherung uns Leben, in Bayern, damals noch ein Königreich, wird das geheime Wahlrecht eingeführt und in Berlin eröffnet das erste öffentliche Fernsprechamt und ist damit die erste deutsche Stadt mit einem Ortstelefonnetz. In 142 Jahren kann viel passieren. Viel Wasser ist seitdem die Elbe herabgeflossen. Das Klima hat sich verändert.

Seit 1881 werden laut dem Landesamt für Umweltschutz in Sachsen-Anhalt in Deutschland die Wetterdaten systematisch erfasst und verglichen. "Der kälteste Monat in der Region Sachsen-Anhalt seit Beginn der Wetteraufzeichnungen war der Februar 1929. Die Monatsmitteltemperatur für ganz Sachsen-Anhalt betrug -11,3 Grad Celsius", so Ines Wahl, Pressesprecherin des Umweltschutzamtes.

Verglichen mit dem langjährigen Mittelwert von 1961-1990, der häufig als Vergleichswert diene, sei es um 11,7 Celsius kälter als üblich. "So gab es in Zerbst nur drei Februartage, an denen das Thermometer über die Null kletterte – die also keine Eistage waren. Damit hatte der Februar so viele Eistage wie laut dem langjährigen Mittel (1961-1990) im gesamten Jahr erwartbar gewesen wären", heißt es von Wahl weiter.

Tiefste je gemessene Temperatur in Quedlinburg

Es gab 1929 zudem 24 sogenannte Strengfrosttage im Februar mit Tiefsttemperaturen unter -10 Grad. Am 21. Februar sei eine Tiefsttemperatur von -27,1 Grad registriert worden. Die tiefste je in Sachsen-Anhalt gemessene Temperatur betrug -30,2 Grad Celsius und wurde am 20. Januar 1963 in Quedlinburg gemessen.

"Der bisher wärmste Monat in Sachsen-Anhalt war der Juli 2006. Er erreichte eine Monatsmitteltemperatur von 22,9 Grad", erklärt Wahl der Pressemitteilung weiter. Im Vergleich zu dem Mittelwert von  1961 bis 1990 sei dies 5,4 Grad wärmer. Am heißesten sei es dabei in Bernburg gewesen. Dort im Salzlandkreis wurde eine Tageshöchsttemperatur von 38,9 Grad registriert.

Dies sei gleichzeitig auch deutschlandweit die höchste Temperatur des Jahres 2006 gewesen. "Es gab in diesem Monat in Bernburg nur Sommertage, also Tage, an denen mindestens 25 Grad erreicht wurden – so viele wie der langjährige Mittelwert (1961-1990) für ein ganzes Jahr vorsieht. Gleich 14 aufeinander folgende Julitage waren sogenannte heiße Tage, an denen 30 Grad oder mehr gemessen wurden", so Wah am Ende.

Im Vergleichszeitraum 1961 bis 1990 gäbe es durchschnittlich nur sechs heiße Tage pro Jahr in Sachsen-Anhalt. Solche Hitzemonate wie der Juli 2006 könnten laut Umweltschutzamt in 80 Jahren regelmäßig auftreten, wenn weiterhin kein konsequenter, globaler Klimaschutz umgesetzt wird.