1. Startseite
  2. >
  3. Sachsen-Anhalt
  4. >
  5. Olympia 2030 auch in Sachsen-Anhalt?

Winterspiele Olympia 2030 auch in Sachsen-Anhalt?

Die Olympia-Initiative einer Thüringer Bank hat die deutsche Sportszene aufgewirbelt: Winterspiele 2030 in Mitteldeutschland und Bayern.

Von Jens Schmidt 20.11.2019, 00:01

Magdeburg l Biathlon und Rodeln in Oberhof; Eiskunstlauf in Chemnitz; Ski Alpin in Bayern: Eine Privatinitiative hat gestern vorgeschlagen, dass sich Deutschland für die Olympischen Winterspiele 2030 bewirbt. Ein Konzept steht nun im Internet. Die Hauptaustragungsorte liegen in Thüringen, Sachsen und Bayern. Auch „andere Nachbarn“ sind zum Mitmachen eingeladen - für Sachsen-Anhalt käme der Harz in Frage. Kopf der Aktion ist Mike Helios, Sprecher der genossenschaftlichen VR-Bank für Bad Salzungen und Schmalkalden.

„Die Zeit ist reif für einen neuen Anlauf“, sagt er. München hatte nach einem Volksentscheid für 2022 abgesagt. Helios hat das Papier ans Internationale Olympische Komitee (IOC) geschickt. Unterstützt wird er von Biathlon-Größen Frank Ulrich und Sven Fischer, von Skisprunglegende Jens Weißflog und etlichen Bürgermeistern. Ihre Argumente: Schanzen, Pisten und Eissporthallen sind bereits vorhanden. Ihr Versprechen: Kein Gigantismus. Keine Bauruinen.

Was sagen Politiker? Die Sportminister hatten erst Anfang des Monats beschlossen, wieder Großveranstaltungen nach Deutschland zu holen. Aber Olympia? Thüringens Sportminister Helmut Holter (Linke): „Bei aller Euphorie sollten wir den zweiten Schritt nicht vor dem ersten gehen.“ Die Regierung will sich zunächst auf die Doppel-Weltmeisterschaft in Biathlon und Rennrodeln konzentrieren. Die findet 2023 in Oberhof statt. Sachsen-Anhalts Sportminister Holger Stahlknecht kommentiert freundlich: „Visionäre Ideen sind immer gut und sorgen für positive Impulse. Am Ende muss sich allerdings zeigen, was tatsächlich realisierbar ist.“ Wichtig sei eine öffentliche Debatte. „Die Idee kann Bestandteil einer breiten Diskussion werden.“

Die Sport-Obersten waren überrascht vom Vorstoß. Die wichtigste Schaltstelle für eine Bewerbung ist der Deutsche Olympische Bund (DOSB) in Frankfurt/Main. Präsident Alfons Hörmann meint, es sei „grundsätzlich erfreulich“, wenn traditionsreiche Sportorte Interesse zeigen. „Doch der Weg zu einer erfolgreichen Olympia-Bewerbung führt in eine völlig andere Dimension der Anforderungen.“ Das Konzept aus Thüringen will er „zu gegebener Zeit gerne sachgerecht prüfen“.