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Wohnen Mieten in Sachsen-Anhalt steigen

Die Mieten in Sachsen-Anhalt steigen um bis zu 34 Prozent - vor allem in großen Städten wird es teurer.

Von Massimo Rogacki 06.08.2019, 01:01

Magdeburg l Wohnen zur Miete in Deutschlands Städten wird von Jahr zu Jahr teurer – etwa in Berlin um rund 5,5 Prozent im vergangenen Jahr. In Sachsen-Anhalt stiegen die durchschnittlichen Nettomonatsmieten laut Immobilienpreisspiegel 2018/19 des Immobilienverbands Deutschland (IVD) vor allem in einigen Segmenten an. Für die Miete in Neubauwohnungen mit guter Wohnsubstanz in ruhiger guter Wohnlage in Magdeburg werden anstatt 6,70 Euro vor fünf Jahren nun neun Euro (34 Prozent) fällig.

Insgesamt sind die Mieten in Sachsen-Anhalt in den vergangenen fünf Jahren hingegen vergleichsweise moderat gestiegen. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis für Mietwohnungen und -häuser in den Landkreisen und kreisfreien Städten im Land stieg zwischen 2014 und 2018 um 6,5 Prozent – von 4,90 Euro auf 5,30 Euro. Das ist das Ergebnis einer Datenerhebung des Immobilienportals Immowelt. Berücksichtigt wurden jene inserierten Angebote, die vermehrt nachgefragt wurden.

Der Regionalvorsitzende des IVD Mitte-Ost, Robert Vesely, geht davon aus, dass bezahlbares Wohnen in Sachsen-Anhalt auch langfristig möglich sein wird. Faustregel: Je ländlicher die Region, desto geringer die Mieten. Auf dem Land sei aufgrund der geringeren Nachfragesituation mit gleichbleibenden Preisen zu rechnen. Trend: Immer mehr Ältere ziehen in die Klein- und Großstädte, um von der besseren Infrastruktur – etwa medizinische Versorgung oder altersgerechtes Wohnen – zu profitieren. In den Städten sorgten insbesondere bei Neubauten gehobene Wohnstandards für höhere Mietpreise. Steigende Baukosten etwa für Tiefgarage, Fußbodenheizung oder Aufzug ließen Preise klettern. Die Mittelzentren, etwa Stendal, Schönebeck oder Halberstadt dürften perspektivisch gerade für Pendler attraktiver werden, analysiert Vesely. Vorteile: Gute Anbindung an die großen Städte, eine solide Infrastruktur. Insbesondere bei den touristischen Zentren im Harz erwarten die IVD-Makler steigende Preise. In Wernigerode wird bei erhöhter Nachfrage der Platz für Neubauten knapper. Die Mieten sind dort in den vergangenen fünf Jahren teilweise um 12 Prozent geklettert. In Quedlinburg werde derweil viel gebaut und saniert, um den Bedarf zu decken.

Und die Zukunft der großen Städte? Magdeburg, Halle und Dessau würden zunehmend verdichtet, Lücken bebaut, sagt der Immobilienexperte. Um zu verhindern, dass die Schere zwischen Stadt und Land weiter auseinanderklaffe, müsse die Politik auf dem Land die digitale Infrastruktur und Verkehrsverbindungen verbessern. Wo diese Voraussetzungen gegeben sind, zögen auch vermehrt junge Familien von der Stadt zurück aufs Land, so der Experte.