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Kriminalität Zahl der Wohnungseinbrüche in Sachsen-Anhalt sinkt

Wohnungseinbrüche werden in Sachsen-Anhalt immer seltener. Neben der verbesserten Sicherheitstechnik spielt dabei auch Corona eine Rolle.

29.10.2021, 08:36
Die Zahl der Wohnungseinbruchdiebstähle ist 2020 in Sachsen-Anhalt im Vergleich zum Vorjahr um knapp 11 Prozent gesunken.
Die Zahl der Wohnungseinbruchdiebstähle ist 2020 in Sachsen-Anhalt im Vergleich zum Vorjahr um knapp 11 Prozent gesunken. Foto: dpa/Symbol

Magdeburg/dpa/sa - Die Zahl der Wohnungseinbruchdiebstähle ist 2020 in Sachsen-Anhalt im Vergleich zum Vorjahr um knapp 11 Prozent gesunken. Insgesamt habe es nur 2.125 Fälle gegeben, teilte ein Sprecher des Landeskriminalamtes mit. Damit bewege man sich in etwa wieder auf dem Niveau von 1991. Damals habe es laut Sprecher 2.413 solcher festgestellten Delikte gegeben.

In den nachfolgenden Jahren nach der Wende waren die Wohnungseinbrüche laut Kriminalstatistik nach oben geschossen. Bereits 1992 wurden knapp 5.000 Wohnungseinbruchdiebstähle in Sachsen-Anhalt gemeldet. Den Höchststand verzeichnete die Polizei 1996 mit 6.878 Fällen. Der Anstieg habe vermutlich mit gewachsenen Konsumbedürfnissen nach der Wende zu tun, sagte der Sprecher. Hinzu kamen wirtschaftliche Nöte vieler Menschen durch den Verlust der Arbeit oder die Schließung des eigenen Betriebs.

Der nun seit Jahren zu beobachtende Rückgang der Fälle sei auch angesichts zahlreicher mit den Einbrüchen verbundener Traumata sehr erfreulich, sagte der Sprecher. Einige Einbruchsopfer litten lange unter dem psychologischen Aspekt einer solchen Tat. "Es ist für viele ein einschneidendes Erlebnis, wenn dort jemand in den persönlichen Sachen rumwühlt."

Einen wesentlichen Beitrag zum Rückgang trage ein verbesserter Einbruchschutz bei, sagte Klaus Zimmermann, Staatssekretär für Inneres und Sport. "Das verdeutlicht auch ein Blick auf die Statistik. Im Jahr 2020 blieben in Sachsen-Anhalt rund 45 Prozent der Wohnungseinbrüche im Versuch stecken." Auch Corona habe einen signifikanten Anteil am deutlichen Rückgang im Vergleich zu 2019, hieß es beim Landeskriminalamt. Durch die Pandemie hätte sich ein Großteil der täglichen Routine für viele Menschen vom Arbeitsplatz in die eigene Wohnung verlagert. Einbrüche bei Tag seien deshalb riskanter und somit deutlich seltener gewesen.