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Aus Plastikmüll und Kohle wird Rohstoff: Pilotanlage geplant

17.04.2018, 01:01

Magdeburg/Halle (dpa/sa) - Sachsen-Anhalt soll eine große Forschungsanlage für die Gewinnung von neuen Rohstoffen aus Plastikmüll und Braunkohle bekommen. Das Pilotprojekt soll am Chemiestandort Leuna im Saalekreis angesiedelt werden, wie das Wirtschaftsministerium mitteilte. Forscher des Fraunhofer-Instituts wollen mit innovativen Verfahren neue Grundstoffe gewinnen, mit denen die chemische Industrie weniger abhängig von Erdgas und Erdöl wird.

Für die Finanzierung des Großprojekts soll auch der Bund gewonnen werden. Zunächst berät die schwarz-rot-grüne Landesregierung darüber, die Forschungen selbst mit einem zweistelligen Millionenbetrag zu unterstützen. Ergebnisse der Gespräche und Details zum Projekt wird Wirtschaftsminister Armin Willingmann (SPD) heute in Magdeburg vorstellen.

Im Land gibt es derzeit bereits Forschungsprojekte zur Frage, wie man Braunkohle künftig anders nutzen kann. Hintergrund ist die Diskussion, auf mittlere Sicht aus der als dreckig geltenden Verbrennung der fossilen Kohle zur Stromgewinnung auszusteigen.

Sachsen-Anhalt hat mit der Mibrag einen großen Braunkohleförderer im Land. Die Region im Süden des Landes sowie im Raum Leipzig fürchtet den Wegfall des Wirtschaftszweigs mit Tausenden Arbeitsplätzen. Daher sucht die Politik Ideen, wie Kohle anders genutzt und Arbeitsplätze aus anderen Branchen vor Ort angesiedelt werden können.