Besonders starke Abnahme von Privathaushalten erwartet
Magdeburg/Wiesbaden (dpa/sa) - Die Zahl der Privathaushalte in Sachsen-Anhalt könnte einer Vorausberechnung zufolge bis 2040 um neun Prozent zurückgehen. Neben Thüringen (minus acht Prozent) sei es das Land mit dem höchsten errechneten Minus, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Für Baden-Württemberg und Bayern wurde dagegen jeweils ein Plus von sieben Prozent errechnet.
Den Angaben zufolge gab es 2018 in Sachsen-Anhalt 1,151 Millionen Privathaushalte; in 20 Jahren könnten es der Vorausberechnung zufolge nur noch 1,051 Millionen sein. Die Zahl der Einwohner könnte den Annahmen zufolge von 2,187 auf dann 1,861 Millionen Menschen sinken.
Immer mehr von ihnen werden den Angaben zufolge in Einpersonenhaushalten leben. Bis 2040 werde deren Zahl von derzeit rund 483 000 auf 498 000 steigen. Ihr Anteil an allen Haushalten könnte von gegenwärtig 22,3 Prozent auf 26,8 Prozent wachsen. Parallel soll es weniger Privathaushalte mit zwei und mehr Personen geben. So wird etwa für Zweipersonenhaushalte ein Rückgang von 439 000 auf 396 000 prognostiziert.
Bundesweit wird der Vorausberechnung zufolge die Zahl der Einpersonenhaushalte von 17,3 Millionen im Jahr 2018 auf 19,3 Millionen im Jahr 2040 steigen. Damit werden 24 Prozent aller in Privathaushalten lebenden Menschen allein wohnen. Im Jahr 2018 waren es 21 Prozent - damit lebte rund jeder Fünfte allein.
Die Modellrechnungen gehen von den Angaben des Mikrozensus zur Entwicklung der Privathaushalte in den Jahren 1991 bis 2018 sowie einer Bevölkerungsvorausberechnung bis 2040 aus. Das Statistische Bundesamt wies darauf hin, dass die Kalkulationen nicht die Zukunft vorhersagen könnten. Sie zeigten jedoch Auswirkungen angelegter Strukturen und lieferten "Wenn-Dann-Aussagen".