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Eva von Angern soll Linke in die Landtagswahl 2021 führen

Nach und nach benennen Sachsen-Anhalts Parteien das Spitzenpersonal für die Landtagswahl 2021. Auch die Linke hat nun einen Namen für den Listenplatz eins genannt. Im Vorstand ist man sich darüber einig.

10.07.2020, 23:01

Magdeburg (dpa/sa) - Der Landesvorstand der Linke in Sachsen-Anhalt hat für Eva von Angern als Spitzenkandidatin für die Landtagswahl am 6. Juni 2021 votiert. Der Vorschlag von Parteichef Stefan Gebhardt war am Samstag einstimmig angenommen worden, wie Gebhardt und von Angern nach einem kleinen Parteitag in Magdeburg mitteilten. Neben der Personalfrage hätten der Landesvorstand, die Vorsitzenden der Kreis- und Stadtverbände und Vertreter verschiedener Parteigliederungen wie der Linksjugend Solid auch die Wahlkampfstrategie diskutiert. Das große Ziel ist laut von Angern klar: "Die Kenia-Koalition ablösen."

"Eva steht seit Jahren in der ersten Reihe der Landespolitik", sagte Gebhardt. Die 43 Jahre alte Magdeburger Landtagsabgeordnete werde im Wahlkampf gut ankommen. "Ich bin überzeugt davon, dass wir eine Spitzenkandidatin vorgeschlagen haben, die in der Partei, aber vor allem auch in der Wählerschaft auf breite Zustimmung stoßen wird", sagte der Parteichef der Deutschen Presse-Agentur. "Mit Eva von Angern soll es uns gelingen, einen Politikwechsel in Sachsen-Anhalt voranzutreiben, hin zu mehr Gerechtigkeit und Solidarität."

Von Angern selbst kündigte am Samstag an, Respekt vor der Aufgabe zu haben, aber keine "One Woman Show" zu wollen. "Ich schließe kein Team aus. Dazu werden wir uns in nächster Zeit beraten." Im Wahlkampf wolle sie "niemanden schonen". "Wir haben es in der Hand, ob die Erfahrungen der Coronakrise zu mehr sozialem Zusammenhalt oder einer verstärkten sozialen Spaltung führen. Meine Partei und ich werden uns selbstverständlich mit aller Leidenschaft für Ersteres einsetzen. Mit der Landtagswahl 2021 werden für diese Frage die Weichen gestellt."

Von Angern ist nach eigenen Angaben seit 1. April 1996 Mitglied der Partei. Seit 2002 sitzt sie im Landtag und ist stellvertretende Fraktionschefin. Die Juristin ist in der 16-köpfigen Fraktion zuständig für Rechts- und Gleichstellungspolitik. Sie ist verheiratet, hat drei Söhne und ist ehrenamtliche Vorsitzende des Landesfrauenrates. In den kommenden Monaten wolle von Angern durch die Kreisverbände der Partei touren und sich der Basis vorstellen. Für den 11. Oktober berief der Landesvorstand einen Parteitag ein.

Damit zeichnet sich bereits in der vierten Partei das Personaltableau für den Wahlkampf im kommenden Jahr ab. Die SPD hatte ihre Mitglieder befragt, wer Spitzenkandidat werden soll. SPD-Fraktionschefin Katja Pähle setzte sich dabei knapp mit 54 Prozent der Stimmen gegen den Politologen Roger Stöcker durch.

Die Grünen wollen auf einem Parteitag am 4. und 5. September in Halle über ihre Landesliste für die Wahl entscheiden. Der Landesvorstand schlägt Fraktionschefin Cornelia Lüddemann als Spitzenkandidatin vor. Umweltministerin Claudia Dalbert (Grüne) will zwar nicht für den Landtag kandidieren, soll aber auch eine Rolle im Wahlkampf spielen und im Falle einer erneuten grünen Regierungsbeteiligung wieder Ministerin werden. Für die Listenplätze zwei und drei wollen die beiden Landesvorsitzenden Sebastian Striegel und Susan Sziborra-Seidlitz kandidieren.

Bei der FDP ist hingegen klar, wer nicht Spitzenkandidat wird: Unerwartet kündigte Landeschef Frank Sitta Anfang der Woche seinen Verzicht an. Zuvor hatte sich der Bundestagsabgeordnete den Unmut der Partei zugezogen, indem er erklärt hatte, sowohl bei der Landtags- als auch bei der Bundestagswahl im kommenden Jahr auf Listenplatz eins für die Liberalen kandidieren zu wollen. Als aussichtsreichste Kandidatin für die Spitzenkandidatur bei der momentan außerparlamentarischen FDP gilt nun Vize-Landeschefin Lydia Hüskens.

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