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Ex-AfD-Landeschef kritisiert "Hysterie" in der Partei

22.12.2018, 10:26

Magdeburg (dpa/sa) - Der ehemalige Landes- und Fraktionschef der AfD in Sachsen-Anhalt, André Poggenburg, hat den Kurs der Bundesspitze der Partei scharf kritisiert. Die drohende Beobachtung durch den Verfassungsschutz habe in der Partei zu einer regelrechten Hysterie geführt, sagte Poggenburg der "Magdeburger Volksstimme" (Samstag). Vertreter des nationalkonservativen Flügels würden zunehmend an den Rand gedrängt. "Es hagelt Parteiausschlussverfahren und Ordnungsmaßnahmen. Es gibt eine Denunziationswelle in der Partei. Das ist kaum noch zu begreifen, und dadurch rumort es gewaltig in der AfD", sagte der 43-Jährige.

In der AfD wurde zuletzt häufiger über den Ausschluss auch prominenter Mitglieder diskutiert. Der Bundesvorstand will zum Beispiel die schleswig-holsteinische Landesvorsitzende Doris von Sayn-Wittgenstein wegen Kontakten zu einem rechtsextremistischen Verein aus der Partei werfen. Das Bundesamt für Verfassungsschutz und die Landesämter wollen im Januar über eine mögliche Beobachtung der Partei entscheiden.

Poggenburg sagte der "Magdeburger Volksstimme", der Kurs der Bundesspitze könne der AfD bei den anstehenden Landtagswahlkämpfen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg schaden. Eine AfD, die sich in innerparteilichen Streitigkeiten ergehe und ihr "kämpferisches Profil" verliere, werde auf Dauer unattraktiv für viele Wähler - besonders in Ostdeutschland.