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Falschgeld für 13 000 Euro im ersten Halbjahr

Der "falsche Fuffziger" ist inzwischen beim entdeckten Falschgeld nicht mehr der Renner. Er wurde abgelöst von kleineren Scheinen.

19.07.2020, 08:17
Bernd Wüstneck
Bernd Wüstneck zb

Magdeburg (dpa/sa) - In Sachsen-Anhalt bleibt das Falschgeld-Aufkommen recht konstant, allerdings tauchen weniger große "Blüten" auf. Im ersten Halbjahr seien rund 450 falsche Euro-Banknoten mit einem angeblichen Gesamtwert von etwa 13 000 Euro entdeckt worden, teilte das Landeskriminalamt (LKA) in Magdeburg auf Nachfrage mit. In den ersten sechs Monaten 2019 wurde bei ähnlichen Stückzahlen ein vorgegaukelter Gesamtwert von etwa 22 000 Euro erreicht. Hinzu kamen jeweils etwa 300 falsche Euro-Münzen in einem Wert von um die 600 Euro. Für das gesamte Jahr 2019 wurden Euro-Falschgeldnoten mit einem angeblichen Gesamtwert von rund 35 000 Euro sichergestellt nach 45 000 Euro im Jahr zuvor.

Deutlich seltener kamen "falsche Fuffziger" vor, ihr Anteil nahm den Angaben zufolge von 64 Prozent im Vorjahr auf nun 22 Prozent ab. Gefälschte 20-Euro-Scheine hingegen wurden häufiger. Sie machten statt zuvor 23 nun 35 Prozent aus. Zehn-Euro-Noten hatten einen Anteil von 30 Prozent, ein Vorjahreswert fehlte. Bei den Münzen blieben die zwei Euro mit 94 Prozent der sichergestellten Exemplare am häufigsten. 87 Prozent der gefälschten Euro-Banknoten, die im Zahlungsverkehr sichergestellt wurden, seien den Angaben nach auf die 50-, 20- und 10-Euro-Scheine entfallen.

Auf 10 000 Einwohner kamen pro Jahr drei Falschgeldnoten, im Bundesdurchschnitt waren es sieben, rechnete das LKA vor. "Grundsätzlich kann festgestellt werden, dass neben den angefallenen professionellen Druckfälschungen auch weiter einfache Kopiefälschungen mit guten Hologrammen im Zahlungsverkehr auftauchen", hieß es. Nach bisherigen Erkenntnissen würden sie größtenteils im Ausland hergestellt und unter anderem über das Darknet vertrieben.

Das LKA stellt zudem immer mehr "Blüten" fest, die nach dem Willen des Herstellers gar nicht in den Geldverkehr gehören. Das sogenannte "Movie Money", Souvenir, Toten- oder Hochzeitsgeld stamme aus dem asiatischen Raum. Es sei nach deutschem Recht dann Falschgeld, wenn es mit echtem Geld verwechselt werden könnte. Die Deutsche Bundesbank könne die Verbreitung solcher veränderter Banknotenabbildungen mit einer Geldbuße von bis zu zehntausend Euro ahnden.

Im Jahr 2019 sind laut dem LKA 143 Tatverdächtige ermittelt worden, die Falschgeld in den Umlauf gebracht haben sollen, bei 96 davon war der gutgläubige Erwerb angenommen worden. Das waren etwas weniger als im Jahr davor: 2018 hatte die Zahl der Tatverdächtigen noch bei 156 gelegen, davon war bei 128 angenommen worden, dass sie gutgläubig an das Falschgeld gekommen waren, es festgestellt haben und die Scheine dennoch weitergaben. Die Zahl der ermittelten tatverdächtigen Geldfälscher ging von fünf im Jahr 2018 auf vier zurück.

Infos der Bundesbank zum Thema Falschgeld

Infos der Polizei zum Thema Falschgeld