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Feuerwehrkampagne aus Sicht der Retter erfolgreich

Seit Jahren gibt es weniger aktive Helfer bei den freiwilligen Feuerwehren in Sachsen-Anhalt. Eine Kampagne wirbt seit rund einem Jahr für mehr Engagement - doch rettet das die Retter?

25.05.2019, 14:48

Magdeburg (dpa/sa) - Eine Kampagne für mehr Engagement in den freiwilligen Feuerwehren in Sachsen-Anhalt ist aus Sicht der Retter erfolgreich. Der seit Jahren andauernde Mitgliederschwund habe sich verlangsamt, zog der Chef des Landesfeuerwehrverbandes, Kai-Uwe Lohse, gut ein Jahr nach Kampagnenstart ein Fazit. Zudem sei ein steiler Anstieg bei der Nachwuchsgewinnung in den Kinder- und Jugendwehren zu verzeichnen. "Die Kampagne lenkt die Aufmerksamkeit auf unsere Arbeit und funktioniert als Gesamtpaket", sagte Lohse. Aus seiner Sicht ließe sich jedoch auch noch mehr tun. "Ich würde mir wünschen, dass es auch noch Radio- und Kinospots gibt."

Zur bestehenden Imagekampagne gehört der "Tag der Feuerwehr", der voriges Jahr ins Leben gerufen wurde. Für das letzte Maiwochenende wurde er erneut organisiert, dutzende freiwillige Wehren waren dabei und präsentierten mit Schauvorführungen und direkten Gesprächen ihre Arbeit. Die zentrale Veranstaltung in Eisleben (Kreis Mansfeld-Südharz) eröffnete Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht (CDU). Bei einer Veranstaltung zeichnete er 17 verdiente Feuerwehr-Retter mit dem Brandschutz- und Katastrophenschutz-Ehrenzeichen aus.

"Es ist gut, dass wir seit letztem Jahr den Tag der Feuerwehren haben", sagte Stahlknecht der Deutschen Presse-Agentur. Hier könnten die Menschen mit der Feuerwehr ins Gespräch kommen und sich bedanken. "Das ist eines der wichtigsten Ehrenämter, die wir haben. Da kann man nicht genug danken", sagte Stahlknecht.

Zum Start der Werbekampagne vor einem Jahr hatten laut Lohse viele freiwillige Retter die markigen Sprüche kritisiert. Besonders im Fokus standen Bierdeckel mit der Aufschrift "Feierwehr", die aus Sicht der Kritiker ein falsches Image verbreiteten. Doch inzwischen habe sich die Aufregung gelegt. "Alle machen mit", so der Verbandschef.

Die Imagekampagne war viele Jahre lang eingefordert worden. Der Grund: Die freiwilligen Retter werden immer weniger - vielerorts stoßen sie an ihre Belastungsgrenzen. Rund 31 000 Aktive sind in den etwa 1500 freiwilligen Wehren nach Angaben des Innenministeriums noch dabei, im Jahr 2017 waren es noch 800 Mitglieder mehr. Davor hatten die Wehren jedes Jahr rund 1000 Retter verloren.

Informationen zum Tag der Feuerwehr in Sachsen-Anhalt