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Frühe Arbeiten Neo Rauchs zu sehen

Neo Rauch hat im April seinen 60. Geburtstag gefeiert. In Aschersleben blickt eine Ausstellung jetzt auf Anfänge seines Schaffens zurück. Es geht um selten Gezeigtes, das ihm am Herzen liegt.

Von Sabrina Gorges, dpa 05.06.2020, 13:58
Matthias Bein
Matthias Bein dpa-Zentralbild

Aschersleben (dpa) - Unikate aus Ölfarbe, Tusche oder Graphit auf Papier: Sieben Wochen nach seinem 60. Geburtstag wird in Aschersleben eine Ausstellung mit frühen Werken Neo Rauchs eröffnet. Die gleichnamige Grafikstiftung in Sachsen-Anhalts ältester Stadt zeigt von Samstag an rund 80 frühe Papierarbeiten des zeitgenössischen Künstlers aus Leipzig, teilte die Stiftung am Freitag in Aschersleben mit. Die Schau "Das Fortwährende" soll bis 2. Mai 2021 zu sehen sein. Es ist die neunte Jahresausstellung der Grafikstiftung Neo Rauch, die seit 2012 eine umfangreiche Sammlung mit dem grafischen Werk des Künstlers pflegt und bewahrt, der in Aschersleben aufgewachsen ist. 

Die Werke sind zwischen 1989 und 1995 entstanden, wie die Leiterin der Grafikstiftung, Christiane Wisniewski, erläuterte. "Bisher waren nur selten Arbeiten des Künstlers vor dem Entstehungsjahr 1993 in der öffentlichen Wahrnehmung." Rauch habe in diesen Jahren in "außerordentlicher Vielfalt das Medium Papier bevorzugt." So habe er in der Zeichnung, Malerei und Druckgrafik eine eigene Bildsprache entwickelt. 

"Sie bilden gewissermaßen die Keimgründe meines Schaffens", sagte der Künstler, der zu den bekanntesten Malern der Gegenwart gehört. Aschersleben sei der perfekte Ort für eine Präsentation. "Schon der intimere Rahmen der Stiftung bildet die Gewähr, dass diese Blätter in ihrer ganzen, mitunter anrührenden, Unbestimmtheit ein geneigtes Publikum finden werden." Sie seien zu fragil und schutzbedürftig für die große Bühne. "Jedoch sind sie mir so nahe gerückt, dass ich die Präsentation glaube verantworten zu können", sagte Rauch, der in Aschersleben bei seinen Großeltern aufwuchs. 

Für das erste Ausstellungswochenende gelten aufgrund der Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie besondere Bedingungen. "Wir müssen am 6. und 7. Juni mit einer Art Slotsystem arbeiten", sagte Wisniewski. So werden Zeitfenster für den Besuch der Stiftung vergeben, Interessenten müssen sich vorher telefonisch anmelden. "Obwohl wir eine großzügige Raumsituation haben, möchten wir vorsichtig sein." Ab 10. Juni laufe wieder alles normal, hieß es. 

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