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Gedenken an Opfer der Zerstörung von Dessau vor 76 Jahren

Im Zweiten Weltkrieg versinkt Dessau in Schutt und Asche. Die Stadt gedenkt der Opfer und setzt Zeichen gegen Rechtsextremismus.

07.03.2021, 07:36
Jens Wolf
Jens Wolf dpa-Zentralbild

Dessau-Roßlau (dpa/sa) - In Dessau wird am Sonntag an die Opfer der Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg erinnert. Angesichts der Corona-Pandemie gibt es Aktionen überwiegend online, wie ein Sprecher der Organisatoren sagte. Der Tag steht unter dem Motto "Demokratie heute Leben!". Geplant sind in der Stadt stilles Gedenken, Kranzniederlegungen und Gottesdienste unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln. Das Dessauer Netzwerk "Gelebte Demokratie" rief die Menschen dazu auf, sich via Internet an einer virtuellen Menschenkette zu beteiligen. Am Bauhausgebäude und am Bauhaus Museum werden mit Licht und Farbe Zeichen für Weltoffenheit gesetzt.

Um 21.45 Uhr, dem Beginn des Bombenangriffs vor 76 Jahren, werden alle Glocken der Stadt zum Gedenken an die Opfer läuten. Zuvor seien alle Menschen aufgerufen, als dezentrales Symbol Kerzen auf Plätzen, Straßen und in Fenstern aufzustellen. Am 7. März 1945 hatten die Alliierten Dessau bombardiert. Dabei wurde ein Großteil der Bauhausstadt zerstört. Viele Menschen kamen nach Angaben von Historikern ums Leben. Dessau war ein Zentrum der Rüstungsindustrie.

Neonazis und Rechtsextreme hatten nach 1990 immer wieder versucht, mit Aufmärschen das Datum der Bombardierung der Stadt für ihre Propaganda zu nutzen. In Dessau stießen sie dabei stets auf Gegenwehr eines breiten Bündnisses. Einwohner, Vertreter von Religionen, Vereinen, Initiativen gegen Rechtsextremismus und Organisationen setzten dabei Zeichen für Demokratie und Weltoffenheit.

© dpa-infocom, dpa:210307-99-720998/2

Gedenkprogramm und virtuelle Veranstaltungen

Aktionen am Bauhaus Dessau und am Bauhaus Museum