HFC-Sportchef will Kader vergrößern und übt Kritik am DFB
Halle (dpa) - Fußball-Drittligist Hallescher FC plant für den Fall der Saison-Fortsetzung eine Vergrößerung des Kaders. Damit wolle der Club auf mögliche verletzungsbedingte Ausfälle reagieren. "Wir müssen uns darauf einstellen und womöglich noch Spieler aus der A-Jugend für den Drittliga-Spielbetrieb nachmelden. Ich gehe davon aus, dass der DFB keine Rücksicht auf personelle Engpässe nimmt", sagte HFC-Sportdirektor Ralf Heskamp der "Mitteldeutschen Zeitung" (Mittwoch).
Der 54-Jährige kritisierte zudem die fehlende Solidarität innerhalb der 3. Liga. "Dabei haben die einen drei Wochen und die anderen nur zwei Wochen Vorbereitung, weil eben nicht alle gleiche Voraussetzungen in ihren Ländern haben. Und wenn alle ehrlich sind, müssen sie einräumen, dass ein Abbruch rein finanziell das geringste Minus nach sich ziehen würde", erklärte Heskamp.
Für den HFC-Sportchef ist das Agieren des DFB "die größte Enttäuschung". "Da werden Fakten in der Argumentation schlicht weggelassen. Und das Hygienekonzept, das ich hier vorliegen habe und das wir umsetzen sollen, ist zwar sehr gut ausgearbeitet. Es lässt unabhängig von den Mehrkosten für die Klubs vor allem jedoch eines außer acht: Spieler sind zumeist junge Menschen, da ist mancher sehr diszipliniert, der andere etwas laxer", sagte Heskamp.
Die Umsetzung des Konzeptes sei in der Praxis daher unrealistisch. "Beispielsweise auch, dass wir als Klubs Fans bei Spielen von den Stadien fernhalten sollen. Und was passiert, wenn wir positive Coronatests im Team haben? Da geht es 14 Tage in Quarantäne. Dann sind Spiele nicht möglich. Fest steht: Wir können die Jungs nicht für den Rest der Spielzeit kasernieren", betonte der Sportdirektor.