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Kulisse für Domplatz-Open-Air entsteht

Wann wieder Leben auf die Bühnen der Theater kommt, ist nicht absehbar. Große Projekte wie das Domplatz-Open-Air brauchen aber viel Vorlauf. Deswegen wird jetzt die Kulisse gebaut, ob am Ende gespielt wird oder nicht.

20.01.2021, 05:14
Klaus-Dietmar Gabbert
Klaus-Dietmar Gabbert dpa-Zentralbild

Magdeburg (dpa/sa) - Neun Meter ragt das nackte Gerüst der Hausfassade im Aufbausaal der Werkstätten des Theaters Magdeburg in die Höhe. Die Konstruktion aus Theaterlatten wird später mit bedrucktem Stoff bespannt. Mit sechs weiteren Hausfassaden bildet sie im Sommer die Kulisse für das Domplatz-Open-Air. Ein Regenbogen soll auf dem Boden auf eine 23-stufige Showtreppe zulaufen. In dieser Szenerie wird vom 18. Juni an das Musical "Hairspray" gespielt, getanzt und gesungen werden - wenn die Corona-Pandemie es zulässt. 2020 musste das Domplatz-Open-Air "Rebecca" abgesagt werden, es soll 2022 gezeigt werden. Die Kulissen warten eingelagert auf ihren Einsatz.

"Wir müssen anfangen, wir können nicht warten", sagte der stellvertretende Werkstattleiter und Tischler Stefan Ganzert mit Blick auf Teile der Showtreppe für "Hairspray". Schon seit Dezember werde an dem riesigen Bühnenbild gearbeitet. Die Planungen beginnen immer, nachdem das vorherige Musical zu Ende gespielt ist. Ein Unterschied zu den Vorjahren ist die Kurzarbeit, die auch für die Mitarbeiter der Theater-Werkstätten gilt. Es könnten so nicht alle Wünsche umgesetzt werden, hier und da gebe es Abstriche, sagte Ganzert. "Der Zuschauer sieht es am Ende aber nicht."

"Hairspray" spielt im Baltimore der früher 1960er Jahre. Die etwas füllige Tracy Turnblad ist ein tanzbegeisterter Teenager und will in einer Tanz- und Musikshow im Lokalfernsehen zum Star werden, schreibt das Theater Magdeburg. Der Titel "Miss Teenage Hairspray" ist Tracys Traum. Sie setzt sich gegen schlanke Konkurrentinnen durch und schließt Freundschaft mit schwarzen Künstlerinnen und Künstlern, denen sie den Weg in die "eigentlich "weiße" Fernsehshow ebnet", heißt es weiter. Das Musical entstand den Angaben zufolge auf der Grundlage des gleichnamigen Films von John Waters aus dem Jahr 1988.

Das Theater verspricht einen "mitreißenden Musikmix aus den populären Stilen und Tänzen der 1960er Jahre von Twist über Rock 'n' Roll und Swing bis zum eingängigen Motown-Sound".

Den Kartenvorverkauf für "Hairspray" hatte das Theater Magdeburg auf Mitte Juni 2020 gelegt. Laut Theatersprecherin Christine Villinger sind bislang aber kaum Karten verkauft - so wie das Theater ruhe, ruhe auch der Vorverkauf. "Jeder wartet darauf: Spielen sie oder spielen sie nicht? Was passiert wann?" Alles werde sich möglicherweise im Zeitraum von zwei Monaten im Mai und Juni ballen. "Dann wird's wirklich eng." Christine Villinger rechnet damit, dass sich dann die Angebote große Konkurrenz machen. Die Frage sei, in wie viele Stücke die Menschen dann wirklich gehen, wie viele Karten sie sich tatsächlich leisten wollten und könnten.

Infos Theater Magdeburg zum Musical "Hairspray"