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Magdeburger Bundesbank-Filiale: Weniger D-Mark-Eingänge

Gefunden beim Frühjahrsputz oder beim Aussortieren: In diesem Jahr sind in Sachsen-Anhalt wieder mehrere Hunderttausend D-Mark umgetauscht worden. Die Bundesbank verzeichnet aber einen deutlichen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr. Und Ost-West-Unterschiede.

16.12.2020, 05:05
Bernd Wüstneck
Bernd Wüstneck zb

Magdeburg/Frankfurt/Main (dpa/sa) - Bei der Magdeburger Bundesbank-Filiale sind in diesem Jahr deutlich weniger Münzen und Geldscheine der alten D-Mark-Währung umgetauscht worden. Zwischen Anfang Januar und Anfang Dezember kam bei 886 Umtauschvorgängen ein Wert von 296 081,88 D-Mark zusammen, wie die Bundesbank mitteilte. Das ist deutlich weniger als noch im Vorjahreszeitraum: 2019 waren bis Mitte Dezember bei 1655 Umtauschaktionen insgesamt 461 549,13 D-Mark eingegangen. Die Bundesbank hat in Sachsen-Anhalt nur die eine Filiale in Magdeburg. Sachsen-Anhalter können zum Tausch aber auch Niederlassungen in anderen Bundesländern nutzen.

Auch in den allermeisten anderen Bundesländern ging die Summe der eingereichten Scheine und Geldstücke der alten Währung dieses Jahr stark zurück. Das liegt zwar auch daran, dass die D-Mark-Funde im Keller, im Garten, bei der Oma in der Schublade oder anderswo knapp 19 Jahre nach der Einführung des Euro-Bargeldes immer seltener werden. "Im laufenden Jahr hatten wir allerdings einen überproportional starken Rückgang der D-Mark-Einreichungen. Das dürfte auf Einschränkungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie zurückzuführen sein", sagte Bundesbank-Vorstandsmitglied Johannes Beermann der Deutschen Presse-Agentur.

Die Kassen der Bundesbank für Kleinkunden waren zudem ab Mitte März für mehrere Monate gar nicht oder teilweise nur nach Anmeldung und mit reduzierten Öffnungszeiten zugänglich.

Beim Umtausch werden nach wie vor Ost-West-Unterschiede deutlich. So wurden in der Filiale Magdeburg je Tausch 334,18 Mark abgegeben und damit deutlich weniger als in allen vier Filialen im benachbarten Niedersachsen. In Osnabrück etwa wurden durchschnittlich rund 502 Mark getauscht, in Oldenburg 546 Mark, in Göttingen 592 Mark und in Hannover 698 Mark und damit doppelt so viel wie in Magdeburg. Je Geschäftstag wurden in Hannover neun Tauschgeschäfte verzeichnet, in Magdeburg waren es vier. Im Vorjahr hatte die Bundesbank in Magdeburg sieben Tauschgeschäfte je Geschäftstag verzeichnet und in Hannover 23.

Ende November waren insgesamt Scheine und Münzen im Gesamtwert von 12,4 Milliarden Mark (6,14 Mrd Euro) noch nicht umgetauscht. Den größten Anteil der noch nicht zurück gegebenen Banknoten besteht der Bundesbank zufolge aus 100er- und 1000er-Scheinen.

Die alten Scheine und Münzen können anders als in vielen anderen Euroländern bei der Bundesbank unbefristet umgetauscht werden. Der Wechselkurs ist unverändert: Einen Euro bekommt man für 1,95583 D-Mark. Wegen des aktuellen Lockdowns können Scheine und Münzen allerdings vorerst zumindest bis zum 10. Januar nur noch per Post bei der Bundesbank und ihren Filialen eingereicht werden.

Alle getauschten D-Mark-Scheine und Pfennig-Stücke teilen übrigens dasselbe Schicksal: Sie werden vernichtet. Die Scheine kommen in die hauseigenen Schredderanlagen. Die Münzen werden entwertet und ins Altmetall gegeben.

Bundesbank zum D-Mark-Umlauf