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Mehr Kurzarbeit durch Shutdown erwartet: Firmen in Sorge

31.12.2020, 09:13
Jens Büttner
Jens Büttner dpa-Zentralbild

Halle (dpa/sa) - In Sachsen-Anhalt rechnen die Arbeitsagenturen mit einem neuerlichen Anstieg der Anträge auf Kurzarbeit wegen des Shutdowns. So sind zur Eindämmung der Corona-Pandemie neben der Gastronomie, Hotellerie und Veranstaltungsbranche seit Mitte Dezember auch Dienstleister wie Friseure und Geschäfte im Einzelhandel von Schließungen betroffen. Arbeitgeber nutzten die Kurzarbeit derzeit, um ihre Mitarbeiter in der Krise halten zu können, sagte ein Sprecher der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit. Wie viele Menschen betroffen sind, werde sich in den kommenden Monaten zeigen.

Beschäftigte erhalten laut Arbeitsagentur bislang in Deutschland 60 Prozent des Netto-Entgelts als Kurzarbeitergeld, Beschäftigte mit mindestens einem Kind 67 Prozent. Mit längerer Bezugsdauer steige das Kurzarbeitergeld. Die Arbeitgeber zahlen den Angaben zufolge sowohl das Arbeitsentgelt für geleistete Arbeitsstunden als auch das Kurzarbeitergeld an ihre Beschäftigten im Voraus aus. Sie bekommen es dann von der Arbeitsagentur zurück, wie der Sprecher erklärte.

Vor allem mehrmals von Schließungen betroffene kleine Unternehmer wie im Handwerk fürchten, dies mangels Rücklagen finanziell nicht mehr stemmen zu können. In Deutschland waren in diesem Jahr nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit vor allem wegen der Corona-Pandemie so viele Menschen in Kurzarbeit wie noch nie zuvor. Der bisherige Höchststand wurde im April erreicht, mit knapp sechs Millionen Menschen. Bis September ging die Zahl auf 2,22 Millionen zurück.

In Sachsen-Anhalt waren von März bis Oktober bei den Arbeitsagenturen rund 23 400 Anzeigen auf Kurzarbeit eingegangen. Dahinter standen 235 100 Beschäftigte. Im November stieg die Zahl der neuen Kurzarbeitsanzeigen deutlich an, mit 1400 Anzeigen für 12 000 Beschäftigte, wie der Sprecher erklärte. Am stärksten betroffene Wirtschaftszweige waren bereits im März und April die Gastronomie und die Beherbergung.

Im November waren diese beiden Wirtschaftszweige mit allein 600 Anzeigen für 4100 Beschäftigte für ein Drittel der Anzeigen für Kurzarbeitergeld verantwortlich, wie der Sprecher erklärte. Zum Vergleich: Im Oktober wurden, nach einer leichten Erholung der Wirtschaft im Sommer, bei den Arbeitsagenturen in Sachsen-Anhalt von Unternehmen aus allen Wirtschaftszweigen nur noch 200 Anzeigen für 3300 Beschäftigte gestellt.

Informationen zur Zahlung von Kurzarbeitergeld