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Tod der Leitkuh stellt Elefantenzucht in Halle auf Probe

Als Elefantenkuh Bibi kurz nach der Geburt im Zoo Halle ihr Kalb attackiert, greift die erfahrene Herdenchefin Mafuta ein. Doch Mafuta stirbt - der Zoo muss umplanen.

30.12.2015, 14:03

Halle (dpa/sa) - Der überraschende Tod der Leitkuh Mafuta vor knapp zwei Monaten hat Folgen für die Zucht der Elefanten im Bergzoo Halle. Als neue Herdenchefin habe sich die 30 Jahre alte Bibi etabliert, sagte Zoo-Chef Dennis Müller. Die Elefantendame hatte in diesem Jahr zum zweiten Mal in Folge ihr Kalb kurz nach der Geburt attackiert und getötet. Die Verantwortlichen wollten trotz des Vorfalls bei den nächsten Geburten im kommenden Jahr an der natürlichen Situation in der Herde festhalten. Doch Bibi als Leitkuh werfe diese Pläne über den Haufen, da die Herdenchefin eine wichtige Rolle spielen könne. So hatte Mafuta im September versucht, die aggressive Bibi von ihrem Kalb zu trennen. Menschen könnten hingegen in Notfällen bei der Geburt kaum eingreifen.

Anfang des Jahres wollen wir uns Berater aus dem Zuchtbuch als Experten dazu holen, um abzusprechen, wie wir erfolgreiche Geburten erreichen können, sagte Müller weiter. Mit ausreichend Vorlauf hofft der Zoo-Chef, eine gute Lösung zu finden.

Die 36 Jahre alte Mafuta war am 11. November nach einer Erkrankung gestorben. Tierpathologen fanden inzwischen heraus, dass die Elefantendame aufgrund von Flüssigkeitsmangel an Kreislaufversorgen verendet war. Zuvor hätten sich natürlich vorkommende Darmbakterien, sogenannte Klebsiellen, so stark vermehrt, dass Mafuta an massivem Durchfall gelitten habe, erklärte Müller. Was diese ungewöhnliche Vermehrung auslöste, konnten die Pathologen demnach nicht klären. Stress könnte eine Rolle gespielt haben. Nach Mafutas Tod leben noch Bulle Abu, die neue Leitkuh Bibi und die trächtigen Damen Tana (14) und Panya (8) im Bergzoo.