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Tourismusforscher: Harz lässt zu viel Potenzial ungenutzt

20.12.2018, 04:44

Wernigerode (dpa) - Trotz hoher Besucherzahlen bleibt im Harz aus Sicht eines Experten viel touristisches Potenzial ungenutzt. "Der Harz ist attraktiv, doch er hat die Chance, noch viel attraktiver zu werden", sagte Axel Dreyer, Tourismusforscher an der Hochschule Harz in Wernigerode, der Deutschen Presse-Agentur. Der Experte nennt etwa bessere Verkehrsverbindungen, mehr gute Hotels und qualitativ hochwertige Restaurants sowie den Ausbau der digitalen Infrastruktur als Möglichkeiten. Große Projekte traue man sich in der Region oft nicht zu oder zerrede sie. "Das visionäre Denken, das fehlt im Harz", sagte Dreyer.

Das zeigt sich Dreyer zufolge auch bei den viel diskutierten Plänen für eine neue Seilbahn in Schierke. Natürlich sei es falsch, nur auf Wintersport zu setzen. "Genauso falsch wäre es allerdings, ihn völlig auszublenden." Zudem könne eine solche Seilbahn im Sommer hervorragend genutzt werden und so attraktive Rundtouren ermöglichen. "Mit der Seilbahn auf den Berg, zu Fuß ins Tal und mit der Schmalspurbahn nach Hause - das wollen die Leute", sagte Dreyer. Die geplante Seilbahn führte bereits mehrfach zu erheblichem Streit in Sachsen-Anhalts schwarz-rot-grüner Landesregierung.