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Schwimmbad Steht der Rat zur Sanierung des Freibades?

Nach Kürzungen von Fördermitteln seitens des Bundes muss der Gemeinderat nun nochmals Farbe zum Freibad Niederndodeleben bekennen.

Von Constanze Arendt-Nowak 06.07.2020, 12:42

Niederndodeleben l „Wenn der Gemeinderat zustimmt, bekommen wir ein ganz tolles Freibad“ – die Hoffnung teilte Florian Pötzsch, Vorsitzender des Niederndodeleber Schwimmbadvereins, als am Donnerstagnachmittag für zwei Stunden die Türen des Niederndodeleber Freibadgeländes und des neuen Funktionsgebäudes weit offen standen. Vor allem die Kritiker des Gemeinderates sollten so noch einmal Gelegenheit bekommen, sich vor Ort ein Bild von dem Freibad zu machen, aber auch die Ideen für die Zukunft kennenzulernen.

So hatte Planerin Sylke Stumpf eine Menge Zeichnungen und Fotos auf einem Tisch ausgebreitet, die zeigten, wie das neue Familiensportbad im Schrotetal einmal aussehen könnte. Einige Eckdaten fasste aber auch Florian Pötzsch zusammen. Demnach soll das kombinierte Schwimmer-Nichtschwimmer-Becken in seiner Größe bestehen bleiben, auf Dauer wird wohl die teurere Edelstahlbecken-Variante doch die beständigere und somit kostengünstigere sein. Das Bad soll ein Mehrgenerationenbad werden, weswegen an Trampoline und Tischtennisplatte ebenso gedacht wird wie an ein Kneippbecken.

Wolfgang Schmid, heute Ortsbürgermeister von Niederndodeleben, ist auf historischen Bildern aus der Bauphase des Schwimmbades mit Schippe und Karre zu entdecken. Er kündigte an, auch in der erneuten Bauphase weiterhin aktiv bleiben zu wollen. „Hier ist Herzblut gefragt“, sagte Schmid, der immer noch nicht verstehen könne, dass die Verwaltung der Gemeinde jetzt bestraft werde, weil sie gut gewirtschaftet habe.

Hintergrund dafür, dass die Finanzierung der Schwimmbadsanierung nun noch einmal überdacht werden muss und wahrscheinlich mehr Eigenmittel fließen müssen, ist, dass die Fördermittel des Bundes eingekürzt werden sollen. Die Kommunalaufsicht hat der Gemeinde Hohe Börde keine finanzielle Notlage bescheinigt, die für die bisher geplante Förderung Voraussetzung war. Ursprünglich war eine Förderung in Höhe von zwei Millionen Euro für die Drei-Millionen-Euro Investition angekündigt. Jetzt wird mit einer Förderung in Höhe von 1,35 Millionen Euro kalkuliert. Das lässt den Eigenanteil der Gemeinde von einer Million Euro auf 1,65 Millionen Euro anwachsen.

Das erläuterte auch Steffi Trittel als Gemeindebürgermeisterin, als sie nochmal einen Blick in die Vergangenheit richtete. Den Blick in die andere Richtung gelenkt, erklärte sie, dass die nun zusätzlich benötigten 650.000 Euro über die Rücklagen der Gemeinde gesichert werden könnten – vorausgesetzt, der Gemeinderat gibt morgen seine Zustimmung. Anschließend würden die Unterlagen zur weiteren Entscheidung zur Förderstelle nach Berlin gehen.

Von mehreren anwesenden Gemeinderäten gab es ein Lob an den Schwimmbadverein für das erarbeitete Betriebskonzept. Es zeigt die Kosten auf, die entstehen, wenn eine Genossenschaft das Schwimmbad künftig betreibt. Insgesamt würden nach ihrer Meinung die positiven Argumente, die vor allem der Schwimmbadverein in den vergangenen Jahren in die Diskussion eingebracht hat, schwer wiegen, so dass die Hoffnung bleibt, dass, wie das Niederndodeleber Gemeinde- und Ortschaftsratsmitglied Jens Göttinger sagte, es die längste Zeit gewesen sein sollte, dass die Niederndodeleber auf ihr Schwimmbad gewartet haben.

Mittlerweile kann in dem Freibad die dritte Saison nicht gebadet werden. Das Gesundheitsamt hatte damals aufgrund einer zu hohen Keimbelastung eine Schließung angedroht.