Fußball 1. FC Lok Stendal zittert sich ins Finale
Im Landespokal-Halbfinale sind Verbandsligist Blau-Weiß Zorbau und der 1. FC Lok Stendal aufeinander getroffen.
Zorbau l Im Landespokal-Halbfinale schlägt der 1. FC Lok Stendal den SV Blau-Weiß Zorbau mit 1:0. Die Stendaler hatten dabei gerade in der Anfangsphase sehr viel Glück, dass Zorbau nicht die Führung erzielt hat und nutzten ihre wenigen Chancen effizient, um am Ende den Platz als Sieger zu verlassen.
Bei 10°C und Sonnenschein pfiff Schiedsrichter Felix-Benjamin Schwermer das Landespokal-Halbfinale an.
Von Beginn an zeigte Blau-Weiß Zorbau seine Offensivambitionen und erspielte sich allein in den ersten acht Minuten drei sehr gute Möglichkeiten auf die Führung. Zweimal rettete Torwart Lukas Kycek jedoch gegen Alexander Palme für die Gäste, bevor dem 1:0 für Zorbau bloß noch der Pfosten im Weg stand.
Nach den ersten zehn Spielminuten blieb die ganz große Torgefahr aber auf beiden Seiten aus. Lok schlug die Bälle meist ohne erkennbaren Plan hinten heraus und versuchte Zorbau erstmal vom eigenen Sechzehner fernzuhalten. Die Hausherren nutzten daher einige Standards, um Torgefahr auszuüben, konnten den hohen Druck der Anfangsphase aber nicht aufrechterhalten.
Vollkommen aus dem Nichts jubelten plötzlich die Stendaler Gäste, denn in der 22. Spielminute netzte Kapitän Philipp Groß zum 1:0 für den 1. FC Lok ein. Vorher hatten die Stendaler das Leder auf die rechte Seite gespielt und von dort in den Zorbauer Strafraum geflankt, wo Groß seinem Bewacher entwischt war.
Mit der nächsten Aktion hätte der Oberligist sogar auf 2:0 erhöhen können, denn in einer kurzen unkonzentrierten Phase der Zorbauer bekam auch Vincent Kühn eine Kopfballchance aus kurzer Distanz. Er drückte die Kugel aber am Tor vorbei.
Danach verpuffte die Wirkung des Treffers allerdings und die Hausherren bekamen das Spielgeschehen wieder unter Kontrolle. Den Ballbesitz konnte der Verbansligist nun aber nicht mehr wirklich in gefährliche Torraumszenen umsetzen, sodass es zur Pause beim sehr glücklichen 0:1 blieb.
Nach dem Seitenwechsel ergab sich zunächst das gleiche Bild wie zu Spielbeginn. Die Blau-Weißen kamen energischer auf den Rasen zurück und bekamen sofort eine Chance auf den Ausgleich. Arno Dwars rutschte das Spielgerät aber über den Fuß, sodass sein Versuch weit rechts am Tor von Kycek vorbei segelte.
In der 55. Spielminute kam es zum ersten Mal zu Diskussionen über eine Schiedsrichterentscheidung vom ansonsten sehr souveränen Felix-Benjamin Schwermer. Niclas Buschke zog mit dem Ball in den Zorbauer Sechzehner und wurde dort im Zweikampf zu Fall gebracht. Die Stendaler forderten natürlich enen Elfmeter, doch diesen verwehrte ihnen der Referee.
Im zweiten Durchgang wurden Großchancen leider zu einem sehr seltenen Gut. Erst in der 67. Spielminute, als Zorbau bereits den ersten Wechsel vorgenommen hatte, verbreiteten die Gastgeber wieder etwas Torgefahr. Mit Schüssen aus der zweiten Reihe probierten die Offensivkräfte die Abwehrreihe des 1. FC Lok zu überraschen.
Ab der 80. Minute war den Gästen aber deutlich anzumerken, dass sie nicht mehr auf ein weiteres Tor aus waren, sondern lieber die knappe Führung über die Zeit retten wollten. Bei Standards gingen nur noch wenige Spieler mit nach vorn, der Großteil sicherte hinten ab.
Aber auch die Zorbauer Schlussoffensive, die man nach dem verheißungsvollen Start erwartet hatte, blieb aus. Während Lok jede Unterbrechung nutzte, um mehr und mehr Zeit von der Uhr zu nehmen, haderten die Gastgeber mit ihren vergebenen Chancen. Es kamen schließlich keine ernsthaften Schüsse mehr auf das Tor von Lukas Kycek.
So blieb es schlussendlich beim glücklichen 1:0 für den 1. FC Lok Stendal, der sich dank seines Kapitäns und Torschützen Philipp Groß sein Ticket für das Landespokal-Finale sichert.
"Wir haben gezeigt, dass wir als Mannschaft zusammen stehen und einfach jeder füreinander da ist. Deshalb steht Lok für mich zurecht im Finale", sagte ein überglücklicher Tim Schaarschmidt nach dem Spiel. Moritz Instenberg, der das Halbfinale aufgrund einer Verletzung nur von der Tribüne mitverfolgen konnte, sprach von einem "rassigen Pokalfight", bei dem die Anspannung über 90 Minuten zu spüren gewesen sei. Prof. Dr. Ulrich Nellessen, Vater von Benedikt und gleichzeitig Präsident des 1. FC Lok Stendal, fügte hinzu: "Wir haben defensiv wenig zugelassen. Offensiv haben wir zwar auch nicht wirklich etwas zu Stande gebracht, doch gerade in der zweiten Halbzeit waren wir defensiv richtig gut."
Auch Trainer Sven Körner gab nach dem Spiel noch ein Statement ab: "Wir wussten, dass uns hier keine leichte Aufgabe erwartet. Wir waren am Anfang ein wenig überrascht, dass Zorbau so aktiv begonnen hat, doch dann hatten wir das Spiel über 75 Minuten unter Kontrolle. Auch nach dem Tor, das wir durch unsere hohe Effektivität erzielt haben, wurde jeder Zweikampf mit vollem Einsatz geführt. Es war am Ende dennoch ein sehr enges Ding." Auf die defensiven Wechsel angesprochen verriet Körner: "Mit Petro wollte ich noch einmal einen starken Zweikämpfer bringen, der seine Aufgabe auch absolut erfüllt hat. Johannes Mahrhold sollte die langen Bälle hinten abfangen und Max hat unseren angeschlagenen Martin Krüger super vertreten." Zum Schluss lobte er den Einsatz seiner Männer und auch das Engagement der Fans, die der Mannschaft Rückendeckung gaben.