Fußball 1. FC Magdeburg siegt nach Torspektakel in Würzburg
In der 3. Liga entscheidet der FCM das Duell beim FC Würzburger Kickers für sich. Bitter: Innenverteidiger Alexander Bittroff verletzt sich erneut.

Magdeburg/Würzburg - Dem FCM gelingt die Revanche! Die Magdeburger gewinnen am Samstag das Auswärtsspiel bei den Würzburger Kickers mit 4:2 (1:0) und kommen so dem Aufstieg in die 2. Bundesliga immer näher. Im Hinspiel hatte der FCM noch 1:2 verloren, es ist bislang die einzige Heimniederlage der Mannschaft von Trainer Christian Titz in der 3. Liga.
Kickers-Trainer Ralf Santelli bilanzierte nach Abpfiff ernüchtert: „Wenn du einmal nicht aufpasst, bist du sofort im Hintergrund.“ Der Abstieg in die Regionalliga rückt für Würzburg nach der Niederlage bedrohlich näher. Titz dagegen war mit seiner Offensive zufrieden, das Defensivverhalten ließ ihn jedoch trotz des Sieges etwas verärgert zurück: „Wir hatten heute nicht unseren besten Tag. In der Restraumverteidigung und im Zweikampfverhalten waren wir teilweise sehr schludrig“, sagte er bei MagentaSport.
FCM-Verteidiger Bittroff muss nach zehn Minuten verletzt vom Feld
Der Cheftrainer des FCM startete mit demselben Personal in die Partie wie zuletzt gegen Borussia Dortmund II (2:0). Das sorgte kurz für Verwunderung, weil Titz auf den kompletten Kader zurückgreifen konnte. Seine Erklärung bei MagentaSport: „Die Jungs haben es letzte Woche wirklich gut gemacht.“
Nach zehn Minuten wurde Titz jedoch zu einem Wechsel gezwungen. Alexander Bittroff blieb ohne Fremdeinwirkung am Boden liegen. Seine rechte Wade wurde eingewickelt, der Innenverteidiger lief bitter enttäuscht vom Feld. Bittroff war erst am 5. Februar gegen Wiesbaden nach muskulären Problemen in den Kader zurückgekehrt. Adrian Malachowski kam für ihn in die Partie.
FCM geht in Führung
Für 20 Minuten riefen zunächst die Würzburger eine starke Leistung ab, erspielten sich zwei Großchancen. Gegen Robert Hermanns Distanzschuss (8. Minute) rettete der Pfosten die Magdeburger vor einem frühen Gegentor, dann traf André Becker bei einer hundertprozentigen Torchance den Ball überhaupt nicht (17.). So fiel der Führungstreffer des FCM fast schon ein bisschen überraschend: Raphael Obermair fand über die rechte Seite im Strafraum Connor Krempicki. Der nahm den Ball sehenswert an und legte in der Drehung auf Baris Atik ab, welcher wiederum souverän zum 1:0 (21.) traf. Für Atik war es bereits der 16 Treffer der Saison. Der FCM kontrollierte danach zwar das Spiel, konnte aber nicht nachlegen.
2. Halbzeit: FCM erhöht
Leicht verändert schickte Titz seine Mannschaft dann nach der Halbzeitpause zurück aufs Feld. Malachowski blieb auf der Bank, für ihn übernahm Tim Sechelmann. Und Sirlord Conteh, der recht unauffällig geblieben war, machte Platz für Jason Ceka.
Nur vier Minuten dauerte es nun, bis der FCM das erhoffte zweite Tor erzielen konnte: Amara Condé wurde von den Würzburgern überhaupt nicht angegangen, passte im Zentrum total unbehelligt auf Atik, der auf 2:0 erhöhte. Nur zwei Minuten später netzte Ceka ein, der Treffer wurde jedoch aufgrund einer Abseitsstellung nicht gegeben. Und mit Luca Schuler sorgte Titz ab der 55. Minute für anhaltende Torgefahr - er kam für Tatsuya Ito ins Spiel.
Würzburg macht es FCM schwer
Würzburg zeigte sich nach dem 2:0 geschockt, vor allem im eigenen Strafraum verteidigten sie fahrlässig, ließen den Magdeburgern viel Platz. Zu viel. Florian Kath war es, der in der 69. Minute nach einem Ballgewinn auf Höhe der Mittellinie zum Sprint ansetzte und nach einem Doppelpass mit Atik zum 3:0 einnetzte.
Der nächste Auswärtssieg schien somit definitiv besiegelt zu sein, doch Würzburg bäumte sich noch einmal richtig auf. Erst traf Tobias Kraulich nach einer Ecke per Kopf zum 1:3 (74.), nur zwei Minuten später führte Herrmann einen Freistoß lang aus, der Ball landete im Strafraum bei Fanol Perdedaj und danach im FCM-Tor. Doch der Anschlusstreffer wurde zurückgepfiffen: Abseits.
Der FCM musste sich kurz schütteln, zeigte sich dann aber unbeeindruckt und legte noch einmal nach: Condé schickte an der gegnerischen Strafraumgrenze Ceka, der auf 4:1 (82.) erhöhte. Doch Würzburg stemmte sich weiter gegen den drohenden Abstieg, Marvin Pourie überlistete mit einem Kopfball den herausgeeilten FCM-Torhüter Dominik Reimann zum 2:4 (85.). Dabei blieb es dann aber auch auf beiden Seiten. Der FCM reist mit drei Punkten im Gepäck zurück nach Magdeburg.