Länderspielpause Das fiel beim Test des FCM gegen Cottbus auf
Cottbus tritt bei Magdeburger 4:1-Sieg nur mit Ersatzspielern an. Bei den Gastgebern überwiegt allerdings klar die Freude, im Rhythmus geblieben zu sein.

Magdeburg - Auf der Tribüne der Avnet Arena fieberten am Donnerstag einige Zuschauer mit. Sie ließen ein paar kurze Gesänge erklingen und jubelten über die Tore des 1. FC Magdeburg im Testspiel gegen Energie Cottbus. Zwar fand die Begegnung gegen den Drittligisten ja unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Doch einige Jungs aus der Nachwuchsabteilung des Clubs durften bei der Partie zuschauen. Und sie sahen, wie der FCM nach vier Unentschieden hintereinander in Liga zwei mal wieder im eigenen Stadion gewann. „Nach vielen guten Leistungen zu Hause ohne Sieg haben wir jetzt den Bann gebrochen“, äußerte Trainer Christian Titz mit einem Lachen – natürlich nicht ganz ernst gemeint.
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Mit der Leistung gegen die Brandenburger konnte der Coach sehr gut leben: „Es war ein klar kontrolliertes Spiel in eine Richtung, wo wir viel Druck aufgebaut haben.“ So ging es in Ordnung, dass es die Elbestädter durch Tore von Falko Michel (25.), Pierre Nadjombe (62.) Tatsuya Ito (77.) und dem auffälligen Baris Atik (86.) deutlich gestalteten. Und zufrieden ergänzte der Trainer: „Für uns war es ein guter Test, weil wir im Rhythmus geblieben sind und alle Einsatzzeit bekommen haben.“ Bei den Gästen, die in der dritten Liga seit fünf Partien ungeschlagen sind, spielten Reservisten um den Torschützen Romarjo Hajrulla (73.). Claus-Dieter Wollitz, der bekanntlich 2020 den FCM coachte, blieb mit den Stammkräften, wie dem Ex-Magdeburger Henry Rorig, in der Lausitz und trainierte dort mit ihnen.
Dass der Drittliga-Aufsteiger in der gestrigen Besetzung ein leichter Kontrahent war, stimmte Titz keineswegs traurig. Für ihn und seine blau-weißen Mitstreiter zählte es, nach der Absage des ursprünglichen Testspielgegners VfL Wolfsburg eine Partie absolviert zu haben. Eine Alternative wäre ein internes Trainingsspiel gewesen. Doch Titz verdeutlichte: „Es war wichtig, auf einen richtigen Gegner zu treffen. Bei einem Test gibt es einen ganz anderen Spannungsbogen, du hast ein Schiedsrichtergespann dabei, und wenn du Fehler machst, würden sie zu einem Ergebnis führen.“ Und, weil die Sachsen-Anhalter unbedingt zu einer Partie antreten wollten, knieten sie sich nach Wolfsburgs Absage am Mittwoch entsprechend rein. Titz: „Es war wirklich so, dass ganz viel rumtelefoniert worden ist, wo eine Möglichkeit ist, dass wir einen Testspielgegner finden.“
Übers Wochenende frei
Der Cottbuser Wunsch, eine Partie zu absolvieren, hatte indes einen außergewöhnlichen Hintergrund. Ihre für das kommende Wochenende geplante Landespokalpartie beim Oranienburger FC wurde zunächst wegen polizeilicher Anordnungen rund um den Staatsbesuch von US-Präsident Joe Biden in Berlin abgesagt. Trotz Bidens Absage konnte die Begegnung daraufhin aus organisatorischen Gründen nicht in den Terminkalender zurückgehievt werden. Das bedeutet für den Verein ein spielfreies Wochenende, somit suchten auch sie einen Testspielgegner.
Mit jenem Testspiel endeten für die Magdeburger intensive Tage. Über das Wochenende haben sie frei. Bei der Länderspielpause im September war der Ablauf derselbe. Auf Trainingstage mit starker Belastung folgten der Test gegen Osnabrück (4:3) an einem Donnerstag und ein freies Wochenende. Auch bei der nächsten Länderspielpause im November planen es die Elbestädter so. „Wie wir das handhaben, ist das mittlerweile gang und gäbe“, sagte Sportchef Otmar Schork. Und angesichts der Zusage der Cottbuser war der Sportchef froh, diesen Ablauf beibehalten zu können. Und besondere Freude an dem spontanen Heimtest hatten am Donnerstag eben die Nachwuchsspieler auf der Tribüne.