2. Bundesliga Der Druck ist hörbar beim FCM vor dem Duell bei der SV Elversberg
Vor dem Duell beim Aufsteiger SV Elversberg setzt der 1. FC Magdeburg auf Lautstärke und Mutmacher. Das Spiel im Saarland ist für die taumelnden Blau-Weißen wegweisend im Abstiegskampf.

Magdeburg - Der 1. FC Magdeburg muss zwingend etwas unternehmen. Gegen den derzeitigen Abwärtstrend in der 2. Bundesliga. Gegen die 0:11 Tore aus den vergangenen drei Partien. Um dagegen anzugehen, ging es am Freitag bei den Blau-Weißen äußerst laut und ohne große Redepausen im Training zu. Bei verwerteten Torschüssen lobten sich die Akteure unüberhörbar gegenseitig, bei Fehlschüssen sprachen sie sich Mut zu und bauten sich auf. Beim Club rückt man also vor dem wegweisenden Auswärtsspiel beim Aufsteiger SV Elversberg (Sonnabend, 13 Uhr/Sky) eng zusammen.
Etwas anderes bleibt den Magdeburgern aufgrund der bedrohlichen sportlichen Situation ohnehin nicht übrig. Den Elbestädtern, die nicht wieder in die Drittklassigkeit abstürzen wollen, peitscht aktuell starker Gegenwind ins Gesicht. Zum einen sind die Fans sehr besorgt über die jüngste negative Entwicklung. Zum anderen zweifeln Club-Legenden am Verein. Und der FCM – hat er selbst Angst vor einem Abstieg? „Angst ist etwas, das wir für uns nicht übertragen dürfen. Das wäre der falsche Weg, wenn wir das zulassen“, betonte FCM-Cheftrainer Christian Titz.
Seine Mannschaft muss trotz der enormen Kritik an den zuletzt leblosen Leistungen und besorgniserregenden Ergebnissen gegen den Karlsruher SC (0:7) und Hannover 96 (0:3) „bei sich bleiben, als Team auftreten und uns gegenseitig die Stärke, den Mut und die Unterstützung geben“, sagte der 53-Jährige. Der Trainer des FCM sah ebenjenen positiven Umgang untereinander in den Trainingseinheiten und meinte: „Genau das war die gute Reaktion.“
Nachwirkungen beim Gegner
Diese Reaktion gilt es nun im Pflichtspiel zu zeigen. Denn nur dort zählt sie. Dafür müssen die Köpfe freier werden, die Beine lockerer werden. Zwar „beschäftigen sich die Jungs auch mit der Situation“, berichtete Titz, der aber verdeutlichte: „Es ist ein wichtiger Aspekt für uns, sich darauf zu fokussieren, dass wir nicht überdrehen, nicht zu übermotiviert sind.“
Die zuletzt schwer vermisste Ausgewogenheit aus Cleverness, Mut, Kreativität und Kampfgeist muss wieder in Einklang gebracht werden – diesmal in Elversberg. Die Saarländer haben derweil nach der 0:5-Niederlage bei Eintracht Braunschweig ihre eigenen Probleme. „Das Spiel hat bei uns schon nachgewirkt“, sagte SVE-Coach Horst Steffen.
Es treffen zwei Gegner aufeinander, die unbedingt drei Punkte holen wollen.
FCM-Trainer Christian Titz
Der 55-Jährige und sein Team wollen zurückschlagen. Dies muss auch Magdeburg – nur viel dringender. „Es treffen zwei Gegner aufeinander, die unbedingt drei Punkte holen wollen“, so Titz. Er kann nur hoffen, dass die Lautstärke und der Wille seines Teams vom Trainingsplatz ins Spiel übertragen werden – um den Abwärtstrend des FCM sofort aufzuhalten.