2. Bundesliga Die Frage vor dem FCM-Heimspiel: Wohin mit Heber?
Wovon es abhängt, auf welcher Position der etatmäßige Innenverteidiger im Heimspiel gegen Hannover 96 zum Einsatz kommt.

Magdeburg - In der Medienrunde am Mittwoch hatte Philipp Hercher noch zuversichtlich angekündigt, sich in den Trainingstagen vor dem Heimspiel am Sonntag gegen Hannover 96 (13.30 Uhr/ Sky) für einen Posten in der Startelf des 1. FC Magdeburg empfehlen zu wollen. Gestern nun fehlte der 28-Jährige, der nach den Ausfällen von Herbert Bockhorn (Kreuzbandriss) und Lubambo Musonda (Sehnenriss im Adduktorenbereich) aktuell die erste Option auf der rechten Seite wäre, auf dem Platz.
Doch wenig später konnte Chefcoach Christian Titz bei der Pressekonferenz Entwarnung geben. „Wir wissen, dass wir bei ihm immer ein bisschen steuern müssen mit dem Muskel“, sagte Titz. Man habe Hercher „bewusst herausgenommen“, erklärte der 53-Jährige. Beim heutigen Abschlusstraining um 11 Uhr soll der Sommer-Neuzugang vom 1. FC Kaiserslautern wieder auf dem Platz stehen. Ob Hercher grundsätzlich eine Option für die Anfangsformation wäre? „Ja, klar“, antwortete Titz wie aus der Pistole geschossen. „Das hätten wir gerne schon in der letzten Woche gemacht.“
Da hätte es körperlich jedoch noch nicht für mehr als 45 Minuten gereicht, weswegen bekanntermaßen Daniel Heber gegen den Hamburger SV (1:3) zunächst in die Rechtsverteidiger-Rolle geschlüpft und Hercher zur zweiten Halbzeit – verbunden mit einer Umstellung – eingewechselt worden war. Dass die Wahl auf den sonst etatmäßigen Innenverteidiger Heber fiel, sei kein Experiment gewesen, betonte Titz: „Ich bin mit Sicherheit kein Trainer, der am Spieltag experimentiert.“ Nur habe die personelle Lage dazu geführt, dass „wir etwas umstellen“ mussten. Und dieser Plan sei mit Daniel Heber aufgegangen: „Er kann rechter Außenverteidiger oder Innenverteidiger spielen, und er hat Dompé (HSV-Flügelflitzer Jean-Luc Dompé/Anm. d. Red.) aus dem Spiel genommen.“
Vor dem Heimspiel gegen Hannover 96 stellt sich nun also die Frage: Wird der FCM erneut zu dieser Alternative greifen? „Wenn bei uns die Jungs fit sind, dann kommen die zum Einsatz, die wir auf der Außenverteidiger-Position zur Verfügung haben“, sagte Titz. Folglich dürfte Hercher gute Karten haben – sofern der Körper mitspielt. „Wenn morgen alles gut ist, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Philipp auf der Position zum Einsatz kommt“, erklärte Titz mit Blick auf das Abschlusstraining.
Dann könnte Heber seinen angestammten Platz gemeinsam mit Jean Hugonet und Marcus Mathisen in der letzten Reihe einnehmen. Das wiederum wäre wichtig gegen die vielen Flanken, die die Hannoveraner gerne schlagen. Zu Gast beim HSV hatte sich nach der Umstellung zur Pause – dann mit Hercher auf rechts und Heber in der Innenverteidigung – gezeigt, dass die FCM-Defensive gegen hohe Bälle sattelfester war „mit Daniel und Marcus in den Räumen“.
Einiges hängt also davon, ob Hercher einsatzbereit ist. Als Alternativen zeigten sich im gestrigen Training Alexander Nollenberger und Samuel Loric in der ersten Elf. Letztgenannter ist zwar immerhin gelernter Rechtsverteidiger, war zuletzt aber mehrere Wochen verletzt ausgefallen. Auszufallen droht gegen Hannover 96 auch Baris Atik, der in Hamburg erst wieder in die Anfangsformation gerückt war. Der 29-Jährige habe bis gestern nicht trainieren können, „weil er Schmerzen und Probleme im Gelenk hatte“, so Titz. Auf dieser Position hat der FCM-Coach etwa mit Livan Burcu allerdings eine Top-Alternative. Ein Ausfall von Hercher würde dagegen wohl wieder Improvisation in der Defensivreihe bedeuten.