ein überblick Tod des FCM-Fans: Wie kam es zu der merkwürdigen Atmosphäre im Stadion?
Der Todesfall und die Begleitumstände bei der Partie zwischen RB Leipzig und dem 1. FC Magdeburg beschäftigen viele Menschen. Die Volksstimme fasst die Erkenntnisse zusammen.

Magdeburg - Auch mit etwas zeitlichem Abstand lässt es sich für alle Anwesenden schwer greifen, was am Dienstag beim Pokalspiel zwischen RB Leipzig und dem 1. FC Magdeburg abseits des Rasens geschah.
Nach dem Vorfall in Düsseldorf vor anderthalb Wochen trauert der FCM bei der zweiten Auswärtspartie hintereinander um einen seiner Fans. Entsprechend schlimm fand es auch Club-Akteur Falko Michel, „wieder so etwas zu hören“.
Und der 24-Jährige ergänzte zum erneuten Todesfall: „Das stellt das Spiel in den Hintergrund.“ Magdeburgs Trainer Petrik Sander äußerte deckungsgleich zum Gefühl vieler Fußballbeobachter, dass es zuletzt womöglich insgesamt eine ungewöhnlich hohe Anzahl von Notfällen in Stadien gegeben haben könnte: „Es ist traurig und häuft sich so ein bisschen.“ Der 65-Jährige befand zudem: „Solche Schicksale sind nicht schön, aber wahrscheinlich gehört das zum Leben dazu.“
Kontroverse Diskussionen im Internet
Für die Akteure des 1. FC Magdeburg fühlte es sich schockierend an, als sie nach der Partie in der Kabine von dem Kollaps erfuhren, der sich rund eine Stunde vor Spielbeginn im Umlauf des Stadions ereignete.
„Wir haben keinerlei Infos darüber gehabt“, erklärte Sander, der annahm, dass es den vielen FCM-Fans in der Red-Bull-Arena genauso gegangen sei. Ein Reporter hatte ihn auf den lauten Support der Magdeburger Anhänger trotz des Todesfalls angesprochen.
„Man kann den Jungs mitnichten mangelnde Sensibilität vorwerfen“, meinte Sander zum Fanverhalten. Der Coach verwies auf die Situation in Düsseldorf, wo beide Fanlager die gesamte Partie schwiegen aufgrund der Tragödie dort. Erwartungsgemäß war es nach der Pokalpartie nun ein kontrovers diskutiertes Thema im Internet, dass die FCM-Anhänger diesmal nicht still blieben im Gegensatz zu den Leipzigern.
Manche Nutzer in den Sozialen Medien meinten ebenfalls: Bestimmt hätten die mitgereisten Fans aus der Elbestadt während des Spiels nichts gewusst von der Lage. Faktisch gab es mitgereiste Fans, die es tatsächlich erst nach der Partie erfuhren. Doch im Internet waren auch kritische Stimmen zu vernehmen. Es müsse doch auffallen, wenn die Heimfans schweigen, lautete etwa ein Vorwurf.
Große Anteilnahme in ganz Fußball-Deutschand
Die Volksstimme hat bei RB Leipzig nachgefragt, wie die medizinische Notlage und später der Tod kommuniziert wurden im Stadion. Der Bundesligist teilt mit: Neben den Sozialen Medien und den Stadionlautsprechern sei auch darüber hinaus ein Standardprozedere genutzt worden, um für alle Klarheit herzustellen. Es habe vor dem Spiel, während der Partie und in der Halbzeitpause Kommunikation in Richtung FCM-Fans gegeben. Dies sei über die Fanbetreuung, die Medienabteilung und über die Geschäftsführung inklusive Präsidium erfolgt.
Leipzig-Coach Ole Werner formulierte indes auf der Pressekonferenz seine „aufrichtige Anteilnahme“. Die beiden Vereine taten dieselbe über mehrere Wege kund, ebenso Petrik Sander. Und im Internet brachten viele Fans ihre Trauer zum Ausdruck – Anhänger des FCM und von RB Leipzig ebenso wie Fußballliebhaber aus der gesamten Republik.