Trainingslager FCM: Hintergründe zum Sieg gegen Budapest
Mit einem Erfolg hat der 1. FC Magdeburg das Trainingslager beendet. Coach Christian Titz stellte in der Partie im Camp überzeugende Akteure auf.

Side - Knapp eine Stunde dauerte es, bis Christian Titz gestern beim 4:2 (1:1) im Test gegen den ungarischen Zweitligisten MTK Budapest begann, gehäuft durchzuwechseln. „Wir haben heute weniger gewechselt, weil wir Spieler länger laufen lassen wollten“, begründete der 51-Jährige nach dem dritten und letzten Spiel im Trainingslager im türkischen Side.
Bereits im Vorfeld hatte der Coach angekündigt, gegen den 23-maligen ungarischen Meister Akteure aufzustellen, die in der Türkei besonders überzeugt haben. Und konnten sie auch in der Begegnung am letzten Tag des Trainingslagers überzeugen? Teilweise. Titz meinte: „Es war heute ein Spiel, in dem das Tempo nicht hoch war, aber das wir gewonnen haben.“
Blau-Weiß nach vorne stark
Positiv fiel vor allem das Spiel nach vorne auf. Mit kreativen Ideen kam das Team oft ins letzte Drittel und vor dem Tor präsentierten sich die Akteure diesmal eiskalt. Der FCM gefiel in diesem Bereich als Kollektiv, aber einzelne Protagonisten waren besonders stark. Mohammed El Hankouri wird nach seiner Erkrankung in der Vorwoche immer fitter. Trickreich wusste er gestern zu begeistern. Probespieler Luc Castaignos gelang hingegen ein Doppelpack: er traf erst per Kopf zum 1:0 (5.), dann per Elfmeter zum 2:1 (59.). Somit empfahl sich der niederländische Angreifer nachdrücklich für einen Vertrag bei den Blau-Weißen.
Nun zum Negativen: Wieder einmal stand der Club hinten alles andere als sattelfest. In den drei Testspielen in Side kassierte er in Summe fünf Gegentore. Teils fielen diese viel zu einfach. Beim gestrigen 1:1 störte die Hintermannschaft den Gegner um den ehemaligen Bundesliga-Profi Zoltán Stieber nicht vehement genug (40.). Das 3:2 fiel durch einen Konter (73.), Andreas Müller hatte den Ball zuvor leichtfertig verloren. So waren beide Gegentreffer gegen den Tabellendritten der ungarischen zweiten Liga unnötig.
Wäre ein anderer Gegner sinnvoller gewesen?
In weiten Teilen war der Kontrahent dem FCM aber klar unterlegen. Es zeigte sich ein deutlicher Leistungsunterschied zwischen ungarischem und deutschem Unterhaus. Ein anderer Testspielgegner wäre vielleicht sinnvoll gewesen. Denn ein echter Gradmesser war diese Partie für Torhüter Dominik Reimann und seine Gefährten nicht.
Die Abwehrkette vor dem Schlussmann bildeten Herbert Bockhorn, Silas Gnaka, Daniel Elfadli (nach vorne rückte er wie gewohnt ins Mittelfeld), Alexander Bittroff und Mohammed El Hankouri. Im Mittelfeld liefen Kapitän Amara Condé und Moritz-Broni Kwarteng auf. Angreifer waren Baris Atik, Luc Castaignos und Jason Ceka.
Obwohl Atik und auch der etatmäßige Kapitän Condé (er erzielte in der 63. Minute das 3:1) auf dem Feld standen, führte Daniel Elfadli den FCM als Spielführer aufs Feld. Die Kapitäns-Reihenfolge steht allerdings nicht infrage. Vielmehr lieferte Titz eine kuriose Erklärung: „Wenn einer sein Debüt als Kapitän gibt, muss er etwas in die Mannschaftskasse zahlen.“ Den 4:2-Endstand besorgte Julian Rieckmann (82.).