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Ruhige Nächte 1. FC Magdeburg und Nachwuchs lassen Kapitän Müller ruhig schlafen

FCM-Kapitän Tobias Müller hat zurzeit keine schlaflosen Nächte. Das liegt aber nicht nur an der Gesamt-Situation beim Spitzenreiter der 3. Liga.

Von Anne Toss Aktualisiert: 03.02.2022, 10:07
CM-Kapitän Tobias Müller (Mitte) klärt im Spiel gegen den 1. FC Saarbrücken einen Ball vor Stürmer Adriano Grimaldi (l.). Der 27-Jährige  kann nach überstandenen Muskelbeschwerden aller Voraussicht nach auch am Sonnabend gegen Wehen Wiesbaden wieder auflaufen.
CM-Kapitän Tobias Müller (Mitte) klärt im Spiel gegen den 1. FC Saarbrücken einen Ball vor Stürmer Adriano Grimaldi (l.). Der 27-Jährige kann nach überstandenen Muskelbeschwerden aller Voraussicht nach auch am Sonnabend gegen Wehen Wiesbaden wieder auflaufen. Foto: imago images/Hartmut Bösener

Magdeburg - Wer zurzeit auf Tobias Müller trifft, erlebt einen sehr entspannten Kapitän des 1. FC Magdeburg. Aus persönlicher Sicht kann er sofort Entwarnung geben: Seine frühzeitige Auswechslung im Spiel gegen Saarbrücken (2:1) hat sich als „Vorsichtsmaßnahme“ herausgestellt. „Ich bin mittlerweile wieder voll ins Training eingestiegen. Es hat ein Muskel zugemacht, und wir wollten kein Risiko eingehen“, erklärt er. Das Unaufgeregte liegt aber nicht nur an der Art, die Müller sowieso so an sich hat, sondern auch an der Gesamtsituation des FCM.

Wenn man seinen Worten lauscht, könnte man unterm Strich bilanzieren: Es läuft gerade einfach beim Fußball-Drittligisten.

Da ist die Herausforderung, den Konkurrenzkampf über die gesamte Saison hinweg aufrechtzuerhalten, und nebenbei die Neuzugänge zu integrieren. „Niemand ist bei uns unersetzbar“, sagt Müller, „wir haben eine gute Breite im Kader. Dass sich jeder quasi nahtlos einfügen kann, ist ein großer Vorteil und sicher ein Erfolgsgeheimnis.“ Im Training wolle sich im Elf-gegen-elf jeder beweisen, „das sind immer knappe Kisten“. Wenn es dann doch nicht für den Kader reicht, „ist es meine Aufgabe, die Jungs zu ermutigen, weiter Gas zu geben“, betont Müller. Etwas, das ihm wohl ganz gut gelingt.

Und auch die Winter-Transfers Moritz-Broni Kwarteng und Tatsuya Ito machen es dem Kapitän leicht: „Sie sind offen, haben Lust auf den Verein und die Mannschaft“, sagt Müller, „denen sieht man die Freude am Spiel an.“

Wir wissen, dass wir in diesem Jahr Großes schaffen können.

Tobias MüllerUnd doch: Da gibt es diesen Augenblick, in dem sich auch ein Tobias Müller „an einen Puls von gefühlt 180“ erinnert. Und zwar während der Partie gegen Saarbrücken am vergangenen Sonnabend, als er ausgewechselt auf der Bank saß. „Sie haben uns alles abverlangt, der Abpfiff war eine Erlösung“, gibt er zu. Ob diese Spielweise von Saarbrücken Vorbild für andere Mannschaften sein könnte, quasi nach dem Motto: So hat man zumindest die Chance, den FCM zu schlagen? Müller wieder ganz der Coole: „Vor ein paar Monaten hätte ich das so bestätigt. Aber das können wir mittlerweile annehmen und haben daraus gelernt. Wir haben mit dem Ball jetzt eine andere Dominanz.“

Bleiben als einziges Ärgernis ja wohl die Gegentore, die der FCM im neuen Jahr kassiert hat. Nur gegen Duisburg stand die Null – eigentlich ein Ziel von Abwehrspieler Müller in jeder Partie. „Das stimmt, da hatten wir schon in den Testspielen im Trainingslager unsere Probleme“, sagt der 27-Jährige. Die Chancen für den Gegner müsse man weiter so gering wie möglich halten, aber: „Bevor ich 0:0 spiele, gewinne ich doch lieber 3:2“, sagt Müller und lacht. Bestenfalls soll schon gegen Wehen Wiesbaden am Sonnabend der nächste Heimsieg gefeiert werden (14 Uhr).

Da ist es kaum überraschend, dass diese Ruhe bis in Müllers Privatleben ausstrahlt. Im Dezember ist er Papa geworden und berichtet dennoch von „entspannten Nächten“: „Natürlich hat sich der Tagesablauf verändert, aber wir haben ein pflegeleichtes Kind. Ich hätte vor den Spielen zum Schlafen auch in ein anderes Zimmer umziehen können, aber das war nicht nötig.“

Diese Gelassenheit ist Müller und dem FCM zu gönnen – immerhin ist das Thema Aufstieg allgegenwärtig. „Wir wissen, dass wir in diesem Jahr Großes schaffen können, klar ist das im Kopf drin. Aber wenn wir uns von der Tabelle und den Punkten lösen, können wir die volle Leistung auf den Platz bringen.“