FCM Titz-Tausch bringt beim Auswärtssieg des 1. FC Magdeburg die Wende
Mit einer taktischen Anpassung in der Halbzeitpause hat Trainer Christian Titz am Mittwochabend den Weg zum 2:1-Auswärtssieg des FCM in Meppen geebnet.
Magdeburg. Für die Mannen des 1. FC Magdeburg dürfte es am Mittwochabend durchaus ein seltsames Gefühl gewesen sein, als nach dem 2:1-Erfolg beim SV Meppen Gesänge aus der Kurve hallten. „Wir wollen die Mannschaft sehen“, brüllten einige Fans, die das Auswärtsspiel im Emsland mit Hilfe eines Gerüstes über den Stadionzaun hinweg verfolgt hatten. Und das sollte sich lohnen.
Die handgezählten sieben Anhänger durften nicht nur während der 90 Minuten zwei Treffer des FCM bejubeln, die Mannschaft erfüllte ihnen nach dem Abpfiff auch den Wunsch und kam in die Kurve. Die Erleichterung nach dem hart erkämpften Auswärtssieg, dem wohl vorletzten Schritt zum sicheren Klassenerhalt in der 3. Liga, war riesig.
Behrens bedauert das Ende der Serie
Dabei taten sich die Magdeburger lange schwer, kamen mit der aggressiven Gangart der Meppener nicht zurecht. Stattdessen waren die Hausherren beim Pausenstand von 0:0 die aktivere Mannschaft mit den besseren Chancen, konnte sich FCM-Cheftrainer Christian Titz bei Morten Behrens bedanken, der zweimal glänzend parierte. Der Keeper hatte nach dem Schlusspfiff dennoch etwas zu hadern: „Das Gegentor tut weh, weil die Serie damit zu Ende gegangen ist“, bedauerte der 24-Jährige.
Fünf Spiele in Folge blieb der FCM zuletzt ohne Gegentreffer, bis ein Fehlpass von Andreas Müller bei Meppens Luka Tankulic landete und der unhaltbar flach ins linke Eck versenkte. Exakt 592 Spielminuten, nachdem der Mannheimer Anton-Leander Donkor ihn letztmals überwinden konnte, musste Behrens wieder hinter sich greifen.
Titz justiert in der Halbzeit nach
Dass dies am Ende nur eine Randnotiz blieb, war einem Baris Atik, der im entscheidenden Moment wieder hellwach war, einem Sören Bertram, der ungeahnte Kopfball-Qualitäten zeigte, und einem Christian Titz, der in der Pause für den nötigen Impuls mit einer taktischen Umstellung sorgte, zu verdanken.
Der Magdeburger Coach hatte das Experiment mit Adrian Malachowski in der Innenverteidigung beendet, setzte den Polen nach dem Seitenwechsel stattdessen auf seine gewohnte Position im zentralen Mittelfeld, wo er sich sichtlich wohler fühlte. „Uns hat mit Adrian der zweite zweikampfstarke Spieler in den Zwischenräumen gefehlt“, erklärte Titz die taktische Anpassung, die sich bezahlt machte. Der FCM war griffiger, die Räume waren besser besetzt.
Bertram mit Köpfchen zur Führung
Nur fünf Minuten dauerte es nach dem Wiederanpfiff, bis sich dies auch auf der Anzeigetafel zeigte, bis Bertram eine Atik-Flanke von links per Kopf zur Führung veredelte. „Ich habe im Augenwinkel schon gesehen, dass Erik Domaschke ein bisschen weit vor seinem Tor steht“, erklärte der listige Blondschopf seinen Treffer. „Ich wollte über ihn drüber köpfen, und das hat sehr gut funktioniert.“
Entscheidender Mann war letzten Endes aber wie so oft in den vergangenen Wochen Baris Atik, der die Magdeburger nur Sekunden nach dem Ausgleich wieder in Front brachte. „Wir waren zu sehr im Jubel-Modus“, haderte Meppens Neu-Trainer Rico Schmitt.
So durften Atik, Bertram, Titz und Co. nach dem Schluss nicht nur den fünften Sieg aus den jüngsten sechs Partien, sondern auch das Überholen des Halleschen FC in der Tabelle mit den sieben anwesenden FCM-Fans hinterm Zaun feiern.