Fußball Wie sich die A-Jugend des FCM entwickelt und welche Spieler auffallen
Nach dem Verpassen der „Liga A“ geht es für die A-Junioren des 1. FC Magdeburg in der Nachwuchsliga nun um die Quali für den DFB-Pokal. Den Blau-Weißen ist ein Traumstart in die zweite Phase gelungen.

Magdeburg - Mit so einem Auftakt hatte Daniel Wölfel wahrlich nicht gerechnet. „Nach der Winterpause ist es wie vor dem Start einer Saison – man weiß nie so genau, wo man gerade steht“, sagt der A-Junioren-Trainer des 1. FC Magdeburg. Umso positiver überrascht war der 35-Jährige vom 10:1-Kantersieg, mit dem seine Mannschaft am Sonnabend zu Gast beim FC Rot-Weiß Erfurt in die zweite Saisonhälfte gestartet ist. „Über so ein Ergebnis freut man sich natürlich“, erklärt Wölfel und relativiert zugleich: „Doch in den ersten 50 Minuten war es nicht so deutlich, wie es der Endstand sagt.“
Zunächst hatten sich die Magdeburger durchaus schwergetan, brachte Aaron Stephan die Erfurter doch früh in Front (5.). „Wir mussten die Bedingungen dort erst annehmen“, sagt Wölfel. „Es war ein kleiner, enger Kunstrasenplatz. Es ging viel um Kampf.“ Diesen nahmen die Elbestädter mit fortlaufender Spieldauer immer besser an – und drehten die Partie noch vor der Pause. Ian Scheffler (19.) und Joonas Frenzel per Elfmeter (25.) erzielten die Treffer zur 2:1-Halbzeitführung.
Joker trifft gleich mehrfach
Nach dem Seitenwechsel spielten sich die Magdeburger dann in einen Rausch. Benan Hamidovic (50.) und Scheffler (52.) legten schnell zwei Tore nach, ein Platzverweis gegen Erfurts Sami Chentoufi (54.) spielte dem FCM zusätzlich in die Karten. Erneut Frenzel (55.) und Paul Heinrich (60.) stellten schon zur Stundenmarke auf 6:1 für den Club.
„Es zeigt unsere Entwicklung, dass wir trotz der deutlichen Führung auch in der Schlussphase gierig geblieben sind“, unterstreicht Wölfel. So schnürte der erst in der 66. Minute eingewechselte Marvin Kadner in der verbleibenden Zeit noch einen Dreierpack (73., 89., 90.). „Für ihn freut es mich sehr, weil er nach längerer Verletzungspause erst seit zehn Tagen wieder mittrainiert hat“, so Wölfel. Außerdem traf der noch 16-jährige Fadi Didoss ebenfalls als Joker (88.).
Es war also ein rundum gelungener Auftakt zur zweiten Saisonphase – auch ohne Magnus Baars. Der 18-jährige Flügelspieler hatte in der Hinrunde mit 13 Treffern in elf Einsätzen geglänzt, durfte sich bei der Zweitliga-Mannschaft im Türkei-Trainingslager beweisen und unterschrieb kürzlich seinen ersten Profivertrag. Zu Wölfels Freude: „Das ist ein Zeichen – nicht nur an unsere Jungs, sondern an das gesamte Nachwuchsleistungszentrum, dass dieser Weg möglich ist“, freut sich der A-Junioren-Coach mit seinem ehemaligen Schützling, der in der Rückrunde vor allem für die U23 in der Oberliga auflaufen soll.
Problem war die Defensive
Für Baars bisherige Teamkollegen geht es derweil auf der zweiten Ebene der DFB-Nachwuchsliga weiter. Das Verpassen der „A-Liga“ – dafür hätte der FCM in der ersten Runde unter die besten Drei kommen müssen – hatte die Blau-Weißen durchaus beschäftigt. „Die Jungs waren enttäuscht, dass wir das nicht geschafft haben“, erklärt Wölfel. Zumal auch der Trainer rückblickend befindet: „Es wäre möglich gewesen.“ Gerade offensiv feuerten die Magdeburger schon im Herbst aus allen Rohren: 46 Treffer erzielten sie in nur 14 Partien – Bestwert in ihrer Gruppe. „Aber defensiv hat uns die Stabilität gefehlt“, bilanziert Wölfel anhand von 39 Gegentoren.
So zogen die Blau-Weißen am Ende fünf Punkte hinter dem HSV in die „Liga B“ ein, in der es nicht mehr um die Deutsche Meisterschaft geht. Doch als Trostrunde möchte Wölfel die zweite Saisonphase nicht verstanden wissen. „Wir wollen möglichst in jedem Spiel das Maximale rausholen“, sagt er und betont: „Unser Ziel ist es, unter die ersten Zwei zu kommen und damit die Qualifikation für den DFB-Pokal zu schaffen.“ Weil die A-Junioren des FCM in diesem Jahr nicht am Landespokal von Sachsen-Anhalt teilnehmen durften, ist es der einzige Weg in den nationalen Pokalwettbewerb.
Dass es nicht Woche für Woche mit Ergebnissen wie zuletzt in Erfurt weitergehen dürfte, wissen die Elbestädter auch. An diesem Sonntag kommt Viktoria Berlin nach Sachsen-Anhalt – die Bundeshauptstädter sind wie Babelsberg 03 ein „Aufsteiger“, haben die erste Saisonphase noch in der Regionalliga gespielt und sich für die „B-Liga“ der DFB-Nachwuchsliga qualifiziert. „Das ist eine typische Berliner Truppe, die Fußball spielen kann“, warnt Wölfel. „Wir brauchen vollen Fokus.“ Denn der furiose 10:1-Kantersieg in Erfurt war „nicht alltäglich“ für die Blau-Weißen, aber: „Wir wollen versuchen, Woche für Woche zu gewinnen.“