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Handball HV Rot-Weiss empfängt HSC Erfurt Abschiedstournee oder großer Bluff?

31.03.2012, 03:21

Staßfurt (bjr) l Als die zwei einzigen Teams der Mitteldeutschen Handball-Oberliga treffen heute Nachmittag der HV Rot-Weiss Staßfurt und der HSC Erfurt aufeinander. Anwurf in der Paul-Merkewitz-Sporthalle ist um 16.30 Uhr.

Eine Woche nach dem wichtigen 29:27-Erfolg über den HC Einheit Halle steht bei den Rot-Weissen etwas anderes als "Nachlegen" überhaupt nicht zur Debatte. Trainer Dr. Olaf Haase sieht sich und sein Team vor einer Aufgabe mit richtungsweisendem Charakter: "Es steht viel auf dem Spiel. Nehmen wir die zwei Punkte mit, sind wir unten raus. Vor der Saison haben wir uns einen Platz im sicheren Mittelfeld vorgenommen. Wir wissen, dass wir dafür noch etwas Boden gutzumachen haben, schauen aber von Spiel zu Spiel."

Etwas anderes bleibt dem heutigen Gegner überhaupt nicht übrig. HSC-Spielertrainer Steffen Ahrens sieht seine Mannschaft nur noch auf Abschiedstournee durch die Mitteldeutsche Oberliga und betont dabei, den Gegner nicht in trügerischer Sicherheit wiegen zu wollen. "Die Saison haben wir abgehakt, mit dem Klassenerhalt beschäftigen wir uns nicht mehr. Für uns geht es darum, die Serie vernünftig zu Ende zu bringen." Bekanntlich steht die endgültige Zahl der Absteiger erst fest, wenn klar ist, ob der HC Aschersleben den Klassenerhalt in der 3. Liga erreicht, doch mit gegenwärtig neun Punkten Rückstand auf das "rettende Ufer" ist den Thüringern nicht zum Rechnen zu Mute.

Dass diese Form des Befreit-Aufspielen-Könnens trotz aller Tragik zusätzliche Kräfte freisetzen kann, erlebten zuletzt die Teams aus Radis und Wittenberg, die dem HSC unterlagen. Doch glaubt man Ahrens, ist der kleine Lauf heute wieder vorbei: "Die Zeichen stehen schlecht. Anders als bei den beiden Siegen treten wir nur mit einer Notbesetzung an." So fallen Ahrens\' Bruder André im Rückraum und Torhüter Christian Stange verletzungsbedingt aus.

Staßfurt kann dagegen erstmals seit langem wieder personell aus dem Vollen schöpfen, auch auf der Rechtaußen-Position. "Eike Rach und Enrico Sonntag sind nach ihren Verletzungen wieder mit dabei. So können wir unsere Halbrechten, die zuletzt diese Rolle ausfüllen mussten, wieder entlasten." Das heißt jedoch in Haases Worten auch: "Jeder muss die Spielzeit, die er bekommt, zu 100 Prozent nutzen."