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Fußball: Projektleiter Jens Janeck gibt Einblick in die Fanszene des 1. FC Magdeburg "Babelsberg-Spiel als HFC-Ersatz"

Welche Strafe erwartet den 1. FC Magdeburg nach den Vorfällen von
Babelsberg, als die Partie für 18 Minuten unterbrochen werden musste?
FCM-Fanprojektleiter Jens Janeck verurteilte die Geschehnisse, verwies
aber auch darauf, dass keinerlei Gewalt angewendet wurde.

Von Uwe Tiedemann 13.11.2013, 02:08

Magdeburg. Janeck, gewöhnlich gut informiert, was die FCM-Fanszene anbetrifft, und vergangenen Freitag selber vor Ort, sprach von knapp 2000 FCM-Anhängern, die sich auf den Weg nach Potsdam gemacht hatten, und begründete das große Interesse so: "Viele betrachteten das Spiel gegen Babelsberg, noch dazu unter Flutlicht, als ein Highlight der Saison, sahen darin quasi einen HFC-Ersatz. So waren an dem Abend die verschiedensten Fangruppen des Clubs unterwegs, und so mancher fühlte sich berufen, die anderen zu übertreffen."

Dennoch bestehe, so der 48-Jährige, keine ausgesprochene Fanfeindschaft zwischen Babelsberg und dem FCM: "Das ist nicht zu vergleichen mit dem HFC oder Dresden, wo man sich mit regelrechtem Hass begegnet. Man muss aber auch feststellen, dass sich beide Lager alles andere als symphatisch sind. Die Babelsberger Fanszene politisiert gerne. Der FCM hat sich an dem Abend aber nicht provozieren lassen."

Und Janeck betonte, dass bis auf den nicht zu tolerierenden Eingriff ins Spielgeschehen ("Das war absoluter Käse"), als einer der "Fans" über den Zaun geklettert war, einen Riegel hochgeschoben und damit die Unterbrechung verursacht hatte, alles andere den Rahmen nicht gesprengt habe: "Es gab keine Verletzten, es wurde nichts demoliert, es blieb auch nach dem Spiel ruhig."

Auffällig aber waren die Mengen an Pyrotechnik, die beide Vereine ins Stadion geschmuggelt und abgebrannt hatten. Wurde zu lasch kon-trolliert? Janeck: "Daran hat es sicher nicht gelegen. Ich denke, mit Fantasie und neuen Tricks gibt es immer Möglichkeiten, diese Dinge einzuschleusen. Das Spiel in Babelsberg hat jedenfalls wieder einmal deutlich gemacht: Verbote allein helfen nicht. Die Fans müssen mit einbezogen werden. Dazu gehört sicherlich auch eine Art Selbstregulierung. An dem Abend hat z.B. der Vorsänger der Ultras klargestellt: Böller haben hier nichts zu suchen." Und noch etwas: "Man sollte stets unterscheiden, wie Pyrotechnik eingesetzt wird - ob als optisches Leuchtmittel oder als Wurfgeschoss."