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  5. Basketball-Schiedsrichter darf wegen Bartwuchs keine Spiele leiten

euroleague stört sich daran Nur mit Rasur: Schiedsrichter darf keine Basketballspiele leiten, weil er einen Bart hat

Er ist ein natürlicher Gesichtsschmuck und bei vielen Männern beliebt: der Bart. Doch Bärte kommen nicht überall gut an - so etwa bei Funktionären der Basketball-Euroleague. Ein Schiedsrichter durfte dort keine Spiele leiten, weil er Bartträger ist.

Von Alexander Wermter 03.05.2022, 11:09
Ein Basketball-Schiedsrichter hätte in der Euroleague nur pfeifen dürfen, wenn er sich seinen Bart abrasiert hätte.
Ein Basketball-Schiedsrichter hätte in der Euroleague nur pfeifen dürfen, wenn er sich seinen Bart abrasiert hätte. Foto: imago/Antonio Gravante/Symbol

Magdeburg/DUR - Gepfiffen werden darf nur ohne Bart. So in etwa stellen sich das Funktionäre der Basketball-Euroleague vor. Schiedsrichter Benjamin Barth erhielt im Sommer 2020 einen Anruf, ob er Spiele in dem europäischen Baskeball-Wettbewerb leiten wolle. Er sagte zu, auch wenn er selbst aufgrund einer Verlettung erst einmal pausieren musste.  Doch aus einer Spiel-Leitung wurde auch nach seiner Genesung nichts. Der Grund: Ein Funktionär störte sich am Bartwuchs von Benjamin Barth.

Schiedsrichter-Chef rief Barth an

Wie die Frankfurter Allgemeine berichtet, forderte Richard Stokes, der Schiedsrichter-Chef der EuroLeague, Barth auf, seine Gesichtsbehaarung zu entfernen. "Stokes erklärte mir, dass Headcoaches und Sportdirektoren Bärte nicht mögen und sich darüber beschweren würden", wird der 43-jährige Schiedsrichter zitiert.

Kein Baskeball-Schiri mit Bartwuchs? Entschuldigung erst nach Drohung

Zunächst wird Barth für ein Spiel eingeplant. Doch dann erhält der Schiri einen weiteren Anruf, bei dem ihm vermittelt wird, dass er sich rasieren solle, da er sonst nicht in der Euroleague pfeifen wird. Wie das Sportportal Basketball.de mitteilt, seien diesem Druck bereits mehrere Schiedrichter erlegen, sodass diese sich schließlich rasiert haben. Die wirtschaftliche Abhängigkeit der Referees sei zu groß, weshalb diese sich schließlich beugten.

Barth, der hauptberuflich in einem deutschen Rüstungsunternehmen arbeitet, ist auf die Spiele jedoch nicht angewiesen und wandte sich an den Verband "Union of Euroleague Basketball Officials". Da auch dieser Barth bat, seinen Standpunkt zu überdenken, schaltete er letztlich Anwälte ein. Als der 43-Jährige schließlich drohte, die Angelegenheit öffentlich zu machen, entschuldigte sich der Basketball-Verband in einem Brief bei ihm.

Künftig will die Euroleague weder von Barth, noch von anderen Schiedsrichtern verlangen, sich zu rasieren. Schiedsrichter-Chef Stokes bittet ihn in dem Schreiben um ein Treffen, um sich persönlich zu entschuldigen, heißt es bei Basketball.de. Doch einem Treffen stimmte Barth nicht zu.

In der Euroleague will der 43-Jährige nach der Bart-Angelegenheit nicht mehr pfeifen.