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Boxen Bösel bleibt Europameister

Dominic Bösel verteidigte seinen Gürtel im Halbschwergewicht gegen Enrico Kölling souverän nach Punkten.

Von René Miller 28.10.2018, 01:48

Weißenfels l Dominic Bösel bleibt Europameister im Halbschwergewicht. Der 29-Jährige besiegte Enrico Kölling im SES-internen Duell einstimmig nach Punkten (115:113, 118:111, 116:113).

„Ich wollte den Kampf bestimmen und habe das Ding am Ende auch souverän über die Runden gebracht", so Bösel, der vor 3500 Zuschauern in der ausverkauften Stadthalle Weißenfels sofort das Kommando übernahm, Kölling damit überraschte und sich mit klaren Treffern gleich die 1. Runde holte. Nach dem Gong gab es vom Titelverteidiger noch einen bösen Blick zu Kölling hinerher. Die Fans waren aus dem Häuschen. „Dominic, Dominic" schallte es durch die Halle. Aber Kölling war noch lange nicht geschlagen und meldete sich zum Ende der 3. Runde mit einem harten Treffer in den Kampf zurück. Trotzdem blieb Bösel der aktivere Mann und lag schon nach acht Runden nach Punkten klar vorn.

Ihre Schläge garnierten beide übrigens auch mit Sprüchen. So stark, dass der Ringrichter in Runde sechs sogar den Kampf unterbrechen und mit dem Zeigefinger auf dem Mund beide aufforderte, endlich ruhig zu sein.

Weil es nach Punkten nicht mehr möglich war, musste Kölling ab der 10. Runde volles Risiko gehen. Die eine oder andere Rechte kam dann auch durch. Aber Bösel hatte aus der K.o.-Niederlage gegen Karo Murat gelernt, blieb in Bewegung und machte es seinem Gegner damit schwer, dauerhaft echte Wirkungstreffer zu landen. Kölling: „Ich bin zu spät wach geworden."

Auch Roman Fress konnte sich freuen. Der Cruisergewichtler aus dem SES-Stall holte sich in einem starken Kampf über 10 Runden gegen den Stuttgarter Björn Blaschke mit einem einstimmigen Urteil den deutschen Meistertitel. „Mein erster Titel als Profi überhaupt. Ich bin total happy. Und die Zuschauer hatten auch ihren Spaß dabei", so der 24-Jährige, der sich extra für diesen Kampf die Haare kurz geschnitten hatte. Fress: „Die bleiben so bis ich Weltmeister bin." Dass er über die Punkte gewinnen musste, war eigentlich unnötig. „Wenn er in einigen Situationen konsequenter nachgesetzt hätte, wäre auch ein vorzeitiger Sieg möglich geworden. Aber daraus wird er lernen", so sein Trainer Robert Stieglitz. Für den Ex-Weltmeister war es übrigens auch der erste Titel als verantwortlicher Mann in der Ecke.