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Handball Damgaard vom SCM ist bereit

Von Daniel Hübner 26.03.2021, 23:00
Michael Damgaard; Samuel Röthlisberger
Michael Damgaard; Samuel Röthlisberger Eroll Popova

Magdeburg

Wenn Michael Damgaard auf Niederlagen angesprochen wird, vergehen ihm die Erinnerungen. Was nun aus der Erfahrung des Hinspiels gegen den TVB Stuttgart beim Gegner zu beachten ist, lautete die Frage an den Rückraum-Spieler des SC Magdeburg. Und Damgaard antwortete: „Das weiß ich nicht mehr.“ Um zu ergänzen: „Wir haben einfach verloren, jetzt müssen wir gewinnen.“ Dabei war das damals ja ganz sein Spiel, in dem er neun Tore markiert hatte. Er war also der beste Werfer der Grün-Roten, was allerdings die 29:30-Niederlage an jenem 25. Oktober 2020 nicht verhindern konnte. Damals übrigens vor 1939 Zuschauern in der Getec-Arena.

Aber dann folgte für ihn eine lange Verletzungsmisere – erst die Schulter, zuletzt das linke Knie. Zugleich starteten die Magdeburger im Dezember die starke Serie von inzwischen wettbewerbsübergreifend 20?Partien ohne Niederlage. Im morgigen Bundesliga-Rückspiel in Stuttgart (13.30 Uhr, Sky) und im Achtelfinal-Rückspiel der European League am kommenden Dienstag gegen HC Pelister Bitola (18.45 Uhr, DAZN) kann die Mannschaft die bisherige Bestmarke (22) einstellen.

Sechs Treffer in Bitola

Egal, uninteressant, nicht wichtig: Das alles denkt und sagt Michael Damgaard über diese Serie. „Wichtig ist, dass wir das nächste Spiel gewinnen, der Rekord kommt von allein“, betonte der Däne, der am 18. März seinen 31. Geburtstag feierte. Und wichtig ist vor allem, dass Michael Damgaard seinen Beitrag dazu leisten kann. So wie zuletzt in Bitola, als er für den an der Schulter verletzten Gisli Kristjansson einsprang und als er sechs Treffer beim 32:24-Erfolg erzielte. „Es war ein schönes Gefühl, der Mannschaft wieder helfen zu können“, resümierte er. Und dieser Eindruck spornt ihn natürlich zu neuen Taten an. In Stuttgart „bin ich auf jeden Fall dabei, ich bin 100-prozentig fit“.

Das freut auch Bennet Wiegert. Aber der SCM-Coach mahnt zur Vorsicht: „,Mika’ hat seine Sache in Bitola gut gemacht. Aber wir müssen aufpassen, dass wir nicht gleich zu viel von ihm verlangen“, sagte der 39-Jährige. „Denn was passieren kann, haben wir leider in Moskau gesehen.“ Am 2. März lief und sprang und warf Damgaard im letzten Gruppenspiel der European League bei ZSKA sieben Minuten lang für den SCM – und musste dann mit der Knieverletzung vom Feld. Damgaard kehrte dennoch schnell zurück, dabei hätte sich Wiegert „eigentlich einen langsameren Aufbau gewünscht.“ Um das Risiko eines erneuten Ausfalls zu reduzieren.

Damgaard steckt sich klare Ziele

Das ist einem „Mika“ Damgaard natürlich schwer zu erklären, wenn dieser sich selbst wieder genesen und bereit sieht. Und wenngleich „ich die Verletzung im linken Knie noch ein bisschen merke“, berichtete er. Aber jemand, der in fünf Bundesliga-Saisons seit seinem Wechsel zu den Grün-Roten 802 Tore und in der aktuellen Serie 41 Treffer markiert hat, brennt darauf, den Wurf im Angriff zu suchen. Nun also in Stuttgart. Und ein Liga-Spiel später gegen die SG Flensburg-Handewitt, gegen die der SCM am Ostersonntag in der heimischen Getec-Arena antritt.

Seine Ziele sind jedenfalls klar gesteckt: „Wir wollen das Final Four in der European League erreichen und in der Bundesliga so hoch wie möglich“, betonte Damgaard. Obschon er weiß, dass es über die Saison hinweg derzeit noch schwierig ist, den unheimlich starken Flensburgern und Kielern vom THW Paroli zu bieten. Aber zumindest punktuell, zum Spieltag, kann das gelingen.

Auch mit dem gewachsenen Kader der Magdeburger. „Dafür haben wir in den vergangenen Jahren das Fundament geschaffen“, sagte Damgaard und ergänzte: „Wir kommunizieren alle auf einer Welle.“ Mit dieser und mit der ersten und zweiten Welle sowie einer stabilen 6-0-Abwehr auf der Platte soll morgen die Revanche beim Tabellen-13. in Stuttgart gelingen. Das wäre auch Damgaard eine Erinnerung wert.