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Fabian van Olphen wird nicht nur als Spieler fehlen im kommenden Monat, wenn er zur Reha in Donaustauf weilt Das Zwillingsgen geht um - "Kinder sind doch was Schönes"

Von Daniel Hübner 27.01.2012, 05:21

Magdeburg l Der Handballer Fabian van Olphen könnte Andrea Petkovic zum Beispiel erklären, wie man aus der Distanz einen Treffer erzielt, mit zwei, drei Schritten Anlauf, einem Sprung fast aus dem Stand, einem Verharren in der Luft und einem platzierten Schuss in die Maschen nämlich. Die Tennisspielerin Andrea Petkovic könnte dann Fabian van Olphen in die Schrittfolge des "Petko-Dance", den sie nach jedem erfolgreichen Match aufführt, einweihen oder auch den Gewinnerschlag mit der rechten Vorhand beziehungsweise mit der beidhändigen Rückhand. Könnten sie alles machen, wenn ihr Aufenthalt im oberpfälzischen Donaustauf (Bayern) nicht im Zeichen der Rehabilitation stehen würde. Sportliche Überanstrengungen sind nicht erlaubt.

Der Tennisstar hat es im Rücken, der Bundesliga-Handballer vom SC Magdeburg hat es im Knie - Wurf und Schlag stehen da nicht auf dem Programm. Einen Monat lang wird sich van Olphen ab dem kommenden Montag in Donaustauf behandeln lassen. In den letzten Tagen war er immer wieder Gast im Magdeburger Trainingsalltag, auch am Mittwoch beim Boxen. "Es geht schon gut, ich kann das Bein voll belasten", berichtete van Olphen.

Am 11. Dezember hatte sich das Unglück erreignet. Beim Training zog sich der Niederländer einen Kreuzbandriss im rechten Knie zu - was die gesamte Handballfamilie in Magdeburg in einen Schock versetzte. Selbst wenn der SCM danach für seinen Kapitän die Spiele gewann, in gemeinsamer Leidenschaft noch enger zusammenrückte und mit viel Adrenalin van Olphens Ausfall kompensierte, wird es nun ab der Rückrunde nicht leichter, den 30-Jährigen zu ersetzen. Ein neuer spielerischer Automatismus muss nach wie vor geschaffen werden.

Für van Olphen ist es übrigens der erste Kreuzbandriss, aber nicht die erste Knieverletzung. Im linken Knie hatte er sich schon einmal einen Innenbandriss zugezogen. Mit "sechs bis acht Monaten" beziffert er nun die Dauer des Genesungsprozesses. "Vielleicht kann ich in die Vorbereitung im Sommer wieder einsteigen." Allerdings wird er jedes Risiko vermeiden. Van Olphen hatte schon vor einiger Zeit gegenüber der Volksstimme zu seinem Genesungsziel erklärt: "Ich komme noch stärker zurück, als ich es gewesen war."

Zumindest wird er seiner Mannschaft nun einen Monat lang auch als Familienvater fehlen, als Berater in Sachen Schuhwerk und Trostspende. Das Zwillingsgen geht nämlich um in Magdeburg, van Olphen und seine Steffi hatten mit Amy und Stella vor über drei Jahren den Anfang gemacht, Trainer Frank Carstens und Gattin Svenja genießen mit Ida und Piet seit dem vergangenen Juli ihre Glück in der nun sechsköpfigen Familie. Im Juni werden auch Stian Tönnesen und seine Kim Eltern von Zwillingen. Und Bennet Wiegert wiegt abwechselnd mit seiner Christina seit dem Neujahrstag die kleine Elba in den Schlaf.

Tönnesen war "natürlich überrascht" von der Nachricht über das neue doppelte Glück neben seinen Kindern Colin und Carla. Aber man könnte auch alle SCM-Väter nebeneinanderstellen, sie würde sagen, was Tönnesen sagt: "Kinder sind doch was Schönes." So ist es.